DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Singapur-Tochter des Zahlungsdienstleisters Wirecard hat einem Pressebericht zufolge kein Testat für die Jahresbilanz 2017 erhalten. Dies zeigten Dokumente im Register der singapurischen Finanzaufsicht Acra, berichtete das "Handelsblatt" (Mittwochausgabe). 2017 sei das letzte geprüfte Jahr des Wirecard-Ablegers im asiatischen Stadtstaat.

An der Börse sorgte der Bericht für Unruhe. Der Aktienkurs von Wirecard sackte nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion um mehr als vier Prozent im Vergleich zum Schlussstand im Xetra-Hauptgeschäft ab.

Die Prüfer schrieben dem Bericht zufolge: "Wir können weder die Angemessenheit, Vollständigkeit und Richtigkeit des Jahresabschlusses feststellen, noch können wir den Umfang möglicher Anpassungen abschätzen, die (...) erforderlich sein könnten."

Die Prüfer von EY machten für gravierende Probleme bei der Bilanzprüfung der Tochter unter anderem die Untersuchungen der Finanzaufsicht CAD zu Bilanzfälschungsvorwürfen verantwortlich. Zudem habe man "keine ausreichenden Erklärung für bestimmte Buchhaltungsunterlagen und Transaktionen erhalten“.

Wirecard verwies dem Bericht zufolge auf den uneingeschränkt testierten Konzernabschluss. Nur dieser sei maßgebend./he/edh