Das Unternehmen habe die Frist für die Vorlage des Geschäftsberichts 2019 nicht eingehalten, erklärte die Behörde. Dafür soll Wirecard 330.000 Euro Zwangsgeld zahlen. Doch wie viel von dem Geld die BaFin jemals sehen wird, ist unklar. Wirecard hatte Insolvenz angemeldet, nachdem die Wirtschaftsprüfer von EY den Bestätigungsvermerk unter dem Jahresabschluss verweigerten, da 1,9 Milliarden Euro in der Bilanz fehlen. Der ehemalige Vorstandschef Markus Braun und mehrere Top-Manager stehen unter dem Verdacht, über Jahre die Bilanzen aufgebläht zu haben, um bei Kunden, Anlegern und Banken besser dazustehen und mehr Geld von ihnen zu bekommen.

Börsennotierte Unternehmen müssen ihre Jahresabschlüsse normalerweise bis zum 30. April vorlegen. Wegen der Corona-Krise bekamen die Firmen aber Aufschub bis zum 30. Juni. Wirecard hatte die Veröffentlichung der Bilanz 2019 wegen einer Sonderprüfung mehrfach verschoben. Am 18. Juni räumte Wirecard ein, dass 1,9 Milliarden Euro in der Bilanz nicht auffindbar seien. Wenige Tage später meldete Wirecard Insolvenz an.