Am Dienstag platzte Wirecard (WKN: 747206 / ISIN: DE0007472060) endlich mit der Meldung heraus, dass eine externe Untersuchung zu dem Ergebnis gekommen ist, dass an den Bilanzfälschungs- und Korruptionsvorwürfen gegen das Unternehmen in Singapur nichts dran sei. An der Börse sorgte dies für große Erleichterung. Nicht umsonst gelang der Wirecard-Aktie am Dienstag in der Spitze ein Kurssprung von mehr als 30 Prozent.

In diesem Fall ist es verständlich, dass am Mittwoch einige Gewinne mitgenommen wurden. Allerdings ist dies kein Problem. Nicht nur bei Wirecard wird man nun hoffen, dass der durch „Financial Times“-Berichte in Gang gesetzte Spuk vorbei ist und man sich auf die hervorragenden Wachstumsaussichten für den Zahlungsabwickler aus Aschheim bei München konzentrieren kann. Entsprechend schienen sich Analysten einig zu sein, dass der ganze Trubel und die zwischenzeitlichen Kursverluste vor allem für eine sehr gute Einstiegsgelegenheit gesorgt haben.

Im Hinblick auf das Kurspotenzial ist man bei Oddo BHF besonders optimistisch eingestellt. Dort wird die Wirecard-Aktie weiter mit dem Rating „Buy“ und einem Kursziel von 230,00 Euro geführt. Dies würde derzeit einem Kurspotenzial von fast 90 Prozent entsprechend. Auch bei Kepler Cheuvreux (Rating: „Buy“; Kursziel: 225,00 Euro) sieht man eine sehr gute Kaufgelegenheit. Dies sind jedoch bei weitem nicht die einzigen Analysten, die derzeit empfehlen, die Wirecard-Aktie zu kaufen.

Den Marktexperten wird nicht entgangen sein, dass Wirecard derzeit sehr stark vom E-Commerce-Boom profitiert. In Zukunft sollen zudem Mobile Payment und die Entwicklung neuer bargeldloser Bezahlmethoden die Geschäfte ankurbeln. So ist es nicht einmal abwegig, wenn das Management davon ausgeht, dass die starke Wachstumsdynamik in den kommenden Jahren sogar noch gesteigert werden kann.

Das über die Wirecard-Plattform abgewickelte Transaktionsvolumen soll laut Managementprognose bis zum Jahr 2025 auf mehr als 710 Mrd. Euro anwachsen. Der Konzernumsatz soll auf mehr als 10 Mrd. Euro klettern, während das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von Managementseite bei mehr als 3,3 Mrd. Euro gesehen wird. 2018 lag der Umsatz bei 1,5 Mrd. Euro, während das EBITDA 568,3 Mio. Euro betrug.

Trotz der kurzfristigen Erholung ist die Wirecard-Aktie noch sehr weit von dem Kursniveau entfernt, welches der DAX-Wert vor der „FT“-Berichterstattung zu mutmaßlichen Bilanzmanipulationen in der Wirecard-Niederlassung in Singapur erreichen konnte. Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass Wirecard selbst regelmäßige „Short-Attacken“ wegstecken und nach einer kurzen Pause Anlegern wieder sehr viel Freude bereiten kann. Dieses Mal sollte dies nicht anders sein.

Anleger, die von der Stärke von Wirecard überzeugt sind, können mit einem Faktorzertifikat Faktor 4x Long auf Wirecard (WKN: MF2LE9 / ISIN: DE000MF2LE99) gehebelt von Kurssteigerungen profitieren. Skeptiker haben mit dem Short-Faktorzertifikat (WKN: MF69VW / ISIN: DE000MF69VW4) die Chance auf sinkende Kurse zu setzen.

Bildquelle: Pressefoto Wirecard