Der Betriebsgewinn (Ebitda) werde zwischen 760 und 810 Millionen Euro erreichen, kündigte das Dax-Unternehmen aus Aschheim bei München am Mittwoch an. Das wären mindestens 36 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Bisher hatte Wirecard einen Anstieg auf 740 bis 800 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

"Der Vorstand erwartet für das verbleibende Geschäftsjahr 2019 eine anhaltend sehr gute Geschäftsentwicklung", erklärte die Konzernführung um Firmenchef Markus Braun. Der Österreicher setzt besonders auf die Auswertung von Online-Bezahldaten, um Kunden Zusatzleistungen wie etwa Kredite oder Versicherungen anbieten zu können. Durch das Zusammenwachsen dieser Angebote mit Online-Bezahlvorgängen werde sich einer der global größten Wachstumsmärkte formieren, bekräftigte Braun.

Wirecard wickelt weltweit für Händler, Flug- und Bahnkonzerne sowie Telekommunikationsunternehmen Zahlungen ab und kassiert dafür Gebühren. Dazu zählen auch Bezahlvorgänge mit dem Smartphone an der Ladenkasse. Das über die Wirecard-Plattform abgewickelte Transaktionsvolumen erhöhte sich im ersten Quartal um 37 Prozent auf 37 Milliarden Euro. Daraus resultierte ein Umsatzwachstum von 35 Prozent auf 567 Millionen Euro. Der Betriebsgewinn kletterte sogar um 41 Prozent auf 158 Millionen Euro.

Einer der wichtigsten Wachstumsmärkte von Wirecard ist Asien. Eine Affäre um Unregelmäßigkeiten in der Buchführung in Singapur erklärte Braun vor Kurzem als abgehakt. Von dem in Medienberichten erhobenen Verdacht krimineller Bilanzfälschung in Asien sieht der Vorstandschef den Konzern restlos entlastet. Es habe Qualitätsmängel gegeben, aber keinerlei Anzeichen für ein vorsätzliches Handeln. Die Wirecard-Aktie war zuvor nach entsprechenden Medienberichten wiederholt abgestürzt. In Deutschland ermitteln Staatsanwaltschaft und Finanzaufsicht wegen des Verdachts der Marktmanipulation zulasten von Wirecard und seinen Aktionären.