Die Finanzaufsicht Bafin ließ das Verbot von Leerverkäufen nach zwei Monaten auslaufen, wie sie in der Nacht zum Freitag mitteilte. Die Wertpapieraufseher hatten Wetten gegen die Aktie des Zahlungsabwicklers im Februar untersagt, nachdem deren Kurs ein im Leitindex Dax nie dagewesenes Auf und Ab gezeigt hatte. Die Achterbahnfahrt, die Ende Januar begonnen hatte, war nach Erkenntnissen der BaFin durch "Short-Attacken" ausgelöst worden. Spekulanten hatten eine Serie von Berichten der "Financial Times" für Leerverkäufe genutzt. Die Wirtschaftszeitung berichtete mehrfach von Betrugsvorwürfen gegen Wirecard in Singapur.

Eine Anwaltskanzlei kam inzwischen in einer von Wirecard in Auftrag gegebenen Untersuchung zu dem Schluss, dass es sich nur um kleinere Unregelmäßigkeiten gehandelt habe. Die BaFin hat vor wenigen Tagen nach eigenen Angaben rund ein Dutzend Personen wegen des Verdachts der Kursmanipulation mit Wirecard-Aktien bei der Münchner Staatsanwaltschaft angezeigt. Finanzkreisen zufolge handelt es sich um Investoren und Journalisten, die gemeinsame Sache gemacht haben sollen.