WASHINGTON (dpa-AFX) - Eine Affäre um fingierte Konten kommt die US-Großbank Wells Fargo abermals teuer zu stehen. Das Geldhaus habe im Rahmen eines Vergleichs mit dem Justizministerium und der Börsenaufsicht SEC Strafen von insgesamt 3,0 Milliarden Dollar (2,8 Mrd Euro) akzeptiert, teilte die SEC am Freitag in Washington mit. Wells Fargo hatte wegen des Scheinkontenskandals und einer Serie weiterer Regelverstöße beim Vertrieb von Finanzprodukten zuvor bereits empfindliche Strafen von US-Behörden kassiert. Hinzu kamen zahlreiche Entlassungen und teure Vergleiche mit Sammelklägern.

Wells Fargo hatte 2016 zugegeben, dass Mitarbeiter jahrelang in großem Stil Bank- und Kreditkartenkonten eröffneten, die nicht von Kunden autorisiert waren. Wenig später war der damalige Vorstandschef John Stumpf seinen Job los. Doch auch die US-Behörden machten in der Affäre keine gute Figur. So räumte die Bankenaufsicht später ein, dass die Kontrolle unzureichend war und etliche Gelegenheiten verpasst wurden, den Tricksereien früher auf die Schliche zu kommen. Obwohl es Jahre zuvor schon Hinweise von Whistleblowern und Medienberichte gab, folgten erst ab September 2016 Konsequenzen./hbr/DP/he