Schwerzenbach (awp) - Das im Bereich Klimatechnik tätige Unternehmen Meier Tobler (ehemals Walter Meier) ist im Geschäftsjahr 2017 dank der Fusion zwischen Walter Meier und der Tobler AG umsatzmässig in eine andere Liga aufgestiegen. Der Anbieter von Systemlösungen für die Bereiche Heizen und Kühlen hat allerdings wegen der einmaligen Integrationskosten einen leichten Verlust erlitten. Die Dividende soll dennoch unverändert 2 CHF betragen.

Das neu gebildete Unternehmen verspürt an der Verkaufsfront Gegenwind. Der Umsatz hat sich zwar auf 482,3 Mio CHF in etwa verdoppelt, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt. Auf vergleichbarer pro Forma-Basis ergab sich allerdings ein Minus von 1,8%, was im November bereits angekündigt worden war. Die Tobler Haustechnik ist seit April 2017 in der Rechnung konsolidiert, auf das ganze Jahr hochgerechnet hätte sich ein pro Forma-Umsatz der beiden Unternehmen von 558,2 Mio ergeben.

Im angestammten Geschäft von Walter Meier Klima hat sich das Neubaugeschäft nach wie vor stabil gezeigt, allerdings mit höherem Margendruck wegen des intensiven Wettbewerbs. Und das Sanierungsgeschäft von Heizungsanlagen blieb schwach, was sich negativ auf die Preise ausgewirkt hat. Leicht gewachsen ist dagegen das Servicegeschäft. Der Rückgang von Umsatz und Marge führte zu einem tieferen Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA von 14,4 Mio CHF.

OPERATIVE MARGE LEICHT VERBESSERT

Die nur knapp neun Monate konsolidierte Tobler Haustechnik AG trug mit 251,6 Mio CHF über die Hälfte des Umsatzes bei. Tobler sei nur mit einem leichten Umsatzrückgang konfrontiert gewesen, heisst es dazu. Dank des hohen Handelsanteils sei Tobler weitaus weniger vom Sanierungsgeschäft abhängig als Walter Meier Klima und habe von der nach wie vor guten Auftragslage im Neubau profitiert. Mit 20,6 Mio CHF war auch der Beitrag an den EBITDA grösser.

Der Gesamtkonzern erreichte mit einem EBITDA von 35,8 Mio CHF ebenfalls eine Verdoppelung gegenüber der alten Walter Meier. Die entsprechende Marge erhöhte sich dabei um 30 Basispunkte auf 7,4%.

DIVIDENDE TROTZ VERLUST STABIL

Wegen des neuen Dienstleistungscenters in Nebikon und wegen des Goodwills aus dem Zusammenschluss haben sich die Abschreibungen wesentlich erhöht. Und wegen eines höheren Finanzaufwands und der einmaligen Kosten infolge des Zusammenschlusses resultierte wie im Herbst angekündigt ein Reinverlust von 3,1 Mio CHF. Ebenfalls bereits bekannt war, dass die Dividende dennoch unverändert bei 2 CHF je Aktien belassen werden soll, dass für die Zukunft aber Dividendenkürzungen nicht ausgeschlossen werden.

Die Integration der beiden Firmenteile Walter Meier Klima und Tobler verläuft gemäss der Mitteilung planmässig und die damit verbundenen Synergien sind aus heutiger Sicht auf Kurs. Meier Tobler peilt mittelfristig ein Ertragsziel auf Stufe EBITDA von 60 Mio CHF an. Seit dem 1. Januar sind sowohl die Vertriebs- wie auch die Serviceorganisation zusammengeführt und die gesamte Firma tritt seitdem gemeinsam unter Meier Tobler auf. Allerdings muss die GV vom 27. März 2018 der Namensänderung noch zustimmen, ebenso dem geplanten Wechsel des Konzernsitzes nach Egolzwil im Kanton Luzern. Derzeit ist der Hauptsitz noch in Schwerzenbach.

Weiter wird mitgeteilt, dass sich sämtliche Verwaltungsräte zur Wiederwahl stellen.

AUCH 2018 UMSATZFLAUTE ERWARTET

Für das Geschäftsjahr 2018 zeigt sich Meier Tobler defensiv. Der Schweizer Markt für Haustechnik bleibe voraussichtlich sehr anspruchsvoll, heisst es. Die Neubautätigkeit könnte mittelfristig zurückgehen und eine Erholung des Sanierungsgeschäfts sei nicht absehbar. Die tiefen Energiepreise und die Unsicherheiten rund um die kantonalen Energievorschriften würden zudem das Sanierungsgeschäft bremsen. Und im Ersatzgeschäft mit Wärmeerzeugern bemühten sich zahlreiche Anbieter um eine rückläufige Nachfrage.

Insgesamt könnte diese zu noch tieferen Preisen und Margen führen, weshalb auch für das Geschäftsjahr 2018 mit einem leichten Umsatzrückgang zu rechnen sei. Mittelfristig sollte es der Zusammenschluss zwischen Walter Meier und Tobler aber ermöglichen, die Ertragskraft zu erhöhen. Der Gewinn je Aktie werde 2018 aufgrund der einmaligen Integrationskosten und wegen der noch nicht realisierten Synergien aber weiterhin deutlich unter dem Ausschüttungsniveau von 2,00 CHF pro Aktie liegen.

cf/rw