LONDON (awp international) - Die britischen Wettbewerbshüter haben der geplanten Fusion der britischen Supermarktketten Sainsbury und Asda endgültig einen Riegel vorgeschoben. Der Zusammenschluss sei nicht im Sinne der Verbraucher, da er wohl sehr sicher zu weniger Wettbewerb und höheren Preisen führen werde, teilte die britische Aufsichtsbehörde CMA am Donnerstagmorgen in London mit. Selbst der Verkauf einer Vielzahl von Filialen würde dies nicht ausreichend ändern. Mitte Februar hatte die CMA bereits starke Bedenken angemeldet.

Die Asda-Mutter Walmart prüfe nun mögliche Optionen für den britischen Supermarkt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstagmittag mit Berufung auf Insider. Dabei werde auch ein Börsengang überlegt. Ein Verkauf an Private-Equity-Firmen gehöre ebenso zu den Möglichkeiten. Allerdings sei deren Interesse zuletzt nur halbherzig gewesen, sagte eine informierte Person der Nachrichtenagentur Bloomberg. Asda und Walmart wollten sich auf Anfrage von Bloomberg dazu nicht äussern beziehungsweise waren zunächst nicht erreichbar.

Sainsbury reagierte am Morgen mit Unverständnis und teilte mit, die Entscheidung der CMA gehe zu Lasten der Verbraucher. Sainsbury und Walmart hätten nun beschlossen, das Vorhaben aufzugeben, hiess es weiter. Die Aktie von Sainsbury geriet unter Druck und stand zuletzt gut vier Prozent im Minus.

Mit der geplanten Fusion wollten Sainsbury und die Walmart-Tochter Asda auf den anhaltend scharfen Wettbewerb im britischen Supermarktgeschäft reagieren. Sainsbury ist derzeit die Nummer zwei hinter Marktführer Tesco . Asda die Nummer drei. Bei einer Fusion hätten sie laut Marktforschern einen gemeinsamen Marktanteil von fast 32 Prozent - und damit mehr als Tesco. Die Supermarktketten leiden seit Jahren unter der Expansion der deutschen Discounter Aldi und Lidl, die den Unternehmen zunehmend die Kunden abjagen./stk/jha/fba