MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Chipindustrie-Zulieferer Siltronic profitiert weiterhin von der Digitalisierung der Wirtschaft und der rasant wachsenden Elektromobilität. Eine starke Nachfrage nach Wafer-Scheiben, aus denen die Chips hergestellt werden, und höhere Preise bescherten dem TecDax-Konzern zum Jahresstart glänzende Geschäfte. Für das Gesamtjahr sieht sich das Unternehmen trotz des Gegenwinds durch den stärkeren Euro auf Kurs.

Die Prognose von Anfang März wurde bestätigt. Demnach peilt die frühere Tochter von Wacker Chemie einen Umsatzanstieg auf deutlich mehr als 1,3 Milliarden Euro sowie eine Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) von fast 40 Prozent an.

In den ersten drei Monaten des Jahres stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 27 Prozent auf 327,4 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in München mitteilte. Beim Ebitda blieb mit rund 122 Millionen Euro mehr als doppelt so viel hängen wir ein Jahr zuvor. Die anhaltende Vollauslastung sowie weiter steigende Preise hätten zu der guten Entwicklung beigetragen, kommentierte Konzernchef Christoph von Plotho den Geschäftsverlauf. Unter dem Strich verdiente Siltronic 82 Millionen Euro.

Bei den Anlegern kam das gut an. Die Papiere stiegen am Morgen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um 1,60 Prozent auf 142,50 Euro, während sich für den deutschen Aktienmarkt Verluste abzeichneten. Ein Händler sah die Geschäftszahlen in etwa auf dem Niveau der Erwartungen. Leicht positiv wertete er die bestätigte Prognose für die Profitabilität.

Die Aktien hatten im März erstmals die Marke von 160 Euro überwunden, bevor Anleger erst einmal Gewinne mitnahmen. Trotz des Kursrückschlags zählen die Papiere mit einem Plus von fast 16 Prozent im bisherigen Jahresverlauf immer noch zu den größten Gewinnern im Technologiewerte-Index TecDax. 2017 hatten sie um 175 Prozent zugelegt.

Wacker Chemie hatte Siltronic Mitte 2015 zu einem Preis von 30 Euro je Anteilsschein an die Börse gebracht. Nach einem Kursrückschlag bis auf fast 12 Euro ging es dann ab Mitte 2016 beständig nach oben - seit dem Tiefstkurs in der Spitze um 1200 Prozent. Aktuell hält Wacker noch knapp 31 Prozent an der ehemaligen Tochter./mis/nas/zb