FRANKFURT (dpa-AFX) - Frankfurt bleibt ein teures Pflaster zum Wohnen: Nur in München müssen die Menschen noch höhere Mieten stemmen als in Hessens größer Stadt, zeigt ein am Dienstag vorgestelltes Gutachten des Branchenverbands Zentraler Immobilien-Ausschuss (ZIA). Frankfurt liege mit Angebotsmieten von 13,10 Euro je Quadratmeter für eine Eigentumswohnung in guter Qualität hinter München (16,40), aber vor Stuttgart (12,60). Weitere Großstädte wie Hamburg, Köln und Stuttgart folgen mit Quadratmetermieten um 10,50 Euro.

Gemessen am Vorjahr stiegen die Angebotsmieten in Frankfurt 2019 um 2,7 Prozent. Das sei etwas weniger als im bundesweiten Vergleich, wo ein Plus von 3,5 Prozent auf im Mittel 8,13 Euro je Quadratmeter verzeichnet wurde. Ein Grund für das hohe Mietniveau in Frankfurt sei der starke Zuzug. Seit 2008 sei die Einwohnerzahl um gut 15 Prozent gestiegen - das größte Plus unter den deutschen Metropolen.

Mit einem Anstieg von fast 12 Prozent stiegen auch die Wohnungspreise in Frankfurt kräftig. Dabei habe möglicherweise auch eine "Brexit-Euphorie" eine Rolle gespielt, hieß es. Schon nach dem Votum Großbritanniens 2016 für einen EU-Austritt wurde spekuliert, der Finanzplatz Frankfurt könne vom Zuzug britischer Banker profitieren. Je Quadratmeter mussten Käufer am Main mehr als 5500 Euro zahlen.

Bundesweit kletterten die Kaufpreise gemessen am Vorjahr um 9,3 Prozent auf 2800 Euro je Quadratmeter. Schon seit 2011 kletterten die Preise stärker als die Angebotsmieten, was die Renditen für Immobilieninvestoren immer weiter drücke, schrieben die Autoren.

Auch Unternehmen suchen händeringend Flächen: Der Leerstand bei Büros in Frankfurt sank 2019 auf 6,5 Prozent nach 6,8 Prozent im Vorjahr. Frankfurt müsse darauf achten, dass es sich langfristig nicht auf das noch niedrigere Leerstandsniveau anderer deutscher Metropolen zubewege, sagt Constantin Westphal, Sprecher der ZIA-Region Mitte./yyhe/DP/nas