FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kursrally des Immobilienunternehmens Vonovia ist am Dienstag erst einmal die Puste ausgegangen. Nachdem die im Dax gelisteten Papiere seit Mitte Dezember in einem stetigen Aufwärtstrend waren, erreichten Sie am Vormittag ihr vorläufiges Rekordhoch von 53,16 Euro. Auf diesem Niveau traten die Anleger dann aber erst einmal auf die Bremse. Mit minus 0,3 Prozent auf 52,72 Euro befand sich der Kurs zuletzt eher im Rückwärtsgang.

Im deutschen Wohnimmobiliensektor sei Vonovia die beste Wahl, hieß es kürzlich noch von Julius Stinauer von der Privatbank Hauck & Aufhäuser. Allerdings hatte sich sein Kollege Michael Seufert von der NordLB im Januar auch schon zurückhaltender zum Sektor insgesamt geäußert. Er sprach zwar von guten Rahmenbedingungen, aber nicht mehr günstigen Börsenbewertungen. Die leichten Abschlägen könnten also ein Zeichen dafür sein, dass die Papiere ihren Spielraum für Bewertungssteigerungen ausgereizt haben.

Doch selbst dann wäre die Rally in den vergangenen Wochen beachtlich: Insgesamt beliefen sich die Vonovia-Kursgewinne seit dem Zwischentief Mitte Dezember bis auf das Rekordhoch auf rund 16 Prozent. Zum Vergleich konnte der Dax im selben Zeitraum nur knapp 3 Prozent zulegen. Selbst als der deutsche Leitindex infolge der Coronavirus-Krise nachgab, konnten die Vonovia-Papiere wegen ihres defensiven Charakters weiter profitieren.

Ursprünglich angeschoben wurde die Rally im Dezember mit Fortschritten bei der Übernahme des schwedischen Immobilienunternehmens Hembla. Anfang Januar, als das endgültige Ergebnis des Hembla-Angebots bekannt wurde, konnten die Papiere dann das alte Rekordhoch übertreffen. Nachdem JPMorgan die Aktien kurz darauf als bevorzugter Wert mit einer klaren Kaufempfehlung wieder aufgenommen hatte, bekam die Rally auf immer neue Bestmarken weiteren Rückenwind./ssc/tih/jha/