DARMSTADT (dpa-AFX) - Der Batteriesystem-Anbieter Akasol konnte beim Gang an die Börse seine Wunschvorstellungen nicht durchsetzen. Der Ausgabepreis wurde mit 48,50 Euro festgelegt und liegt damit am unteren Ende der Mitte Juni festgelegten Spanne. Damit muss Akasol mehr neue Aktien ausgeben als erhofft, um das angepeilte Ziel eines Erlöses von 100 Millionen Euro für das Unternehmen zu erzielen. Es seien knapp 2,1 Millionen Anteile aus einer Kapitalerhöhung platziert worden, teilte das Unternehmen am späten Mittwochabend in Darmstadt mit. Hätte Akasol die Preisspanne voll ausreizen können, hätten es nur knapp 1,6 Millionen neue Anteile sein müssen.

Durch die hohe Anzahl neuer Aktien haben die Altaktionäre jetzt einen geringeren Anteil am Unternehmen als erhofft. Neben der Platzierung aus einer Kapitalerhöhung wurden noch rund 371 000 Aktien der bisherigen Eigentümer an Investoren verkauft. Der Erlös daraus beläuft sich auf rund 18 Millionen Euro. Nach Abschluss des Börsengangs werden rund 40 Prozent der Akasol-Anteile an der Börse gehandelt. Das Unternehmen kommt damit zum Börsenstart auf eine Marktkapitalisierung von rund 294 Millionen Euro. Die Papiere sollen erstmals am Freitag an der Frankfurter Börse im regulierten Markt (Prime Standard) werden.

Das Unternehmen will die eingenommenen 100 Millionen Euro aus der Kapitalerhöhung in seinen Geschäftsausbau stecken, um noch stärker vom Trend zur Elektro-Mobilität zu profitieren. Akasol wolle seine Produktionskapazität am Standort im hessischen Langen bis 2020 verdoppeln, hatte Unternehmenschef Sven Schulz Mitte Juni gesagt. Zudem plane die Gesellschaft 2019 ein Werk in den USA zu eröffnen. Die Darmstädter stellen Batteriesysteme für Busse, Bahnen, Lkws, Industriefahrzeuge und Boote her. Das Unternehmen setzte im vergangenen Jahr 14,5 Millionen Euro um und verdiente operativ 1,1 Millionen Euro.

Angesichts der Diesel-Krise steigt die Nachfrage nach Elektro-Fahrzeugen. Immer mehr Städte wollen den öffentlichen Nahverkehr auf E-Busse umstellen. Zu den größten Kunden zählen Daimler und der Lkw- und Bushersteller Volvo. Akasol beschäftigt nach bisherigen Angaben 110 Mitarbeiter und gehörte vor dem Börsengang mehrheitlich dem baden-württembergischen Maschinenbauer und Autozulieferer Schulz. Der Anteil des Unternehmens sinkt mit dem Börsengang auf knapp 47 Prozent./zb/ag/jha/