Eine erfolgreiche Bewältigung der Probleme in Deutschland alleine reiche nicht aus. Damit die durch Lieferbeziehungen vernetzte europäische Wirtschaft wieder starten können, würden auch andere Länder benötigt, sagte Diess im Podcast des Journalisten Gabor Steingart. "Wir müssen Europa als Ganzes betrachten. Europa kann nur gemeinsam wieder starten."

Diess verwies darauf, dass Volkswagen in den beiden besonders stark von der Pandemie betroffenen Ländern Italien und Spanien mehrere Werke habe. "Wir merken, dass dort die Not noch viel größer ist als hier in Deutschland." Er würde sich daher mehr europäische Solidarität wünschen. Dies sei auch nötig, um den Zusammenhalt der europäischen Union zu manifestieren.

Der VW-Chef sagte, er unterstütze das Vorgehen der Bundesregierung bei der Eindämmung des Coronavirus zu einhundert Prozent. "Wir können nur anlaufen, im Sinne der Wirtschaft, wenn wir ein sicheres Gefühl haben, dass wir die Pandemie beherrschen." Das bedeute, dass die Ansteckungsraten zurückgingen und sichergestellt sei, dass die Kapazitäten in den Krankenhäusern ausreichten. Es komme darauf an, in den nächsten Wochen Disziplin zu halten, um die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen. Verhältnisse wie in Italien und Spanien müssten verhindert werden.

Diess bekräftigte, dass Volkswagen dank seiner Liquidität in der Lage sei, einen mehrwöchigen Stillstand zu überstehen. "Wir laufen nicht so schnell ins Trockene." Volkswagen verfügte im Kerngeschäft zuletzt über gut 21 Milliarden Euro Nettoliquidität und hat nach eigenen Angaben Zugang zu bestätigten Kreditlinien von mehr als 20 Milliarden Euro. Sollte es gelingen, das Virus auch anderswo so schnell einzudämmen wie in China, könne VW sogar mit einem blauen Auge davonkommen.