SUV mit höherer Bodenfreiheit sorgten dafür, dass die Hauptmarke VW der Wolfsburger den Absatzrückgang trotz der Konjunkturschwäche im vergangenen Monat in Grenzen halten konnte. Die Auslieferungen sanken im Juli um 3,3 Prozent auf 489.000 Fahrzeuge. "Zu verdanken ist das besonders unseren sehr erfolgreichen SUV-Modellen, die unsere Kunden in allen Regionen überzeugen", erklärte Marken-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann am Mittwoch.

27,5 Prozent aller seit Jahresbeginn ausgelieferten Pkw der Marke seien sportliche Geländewagen (SUV) wie der erfolgreiche Tiguan gewesen. Vor Jahresfrist waren es noch 18,7 Prozent. Solche Fahrzeuge erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, obwohl sie wegen ihrer Bauweise mehr Sprit verbrauchen und wegen ihres höheren CO2-Ausstoßes als klimaschädlicher gelten. Für die Autobauer erschwert ein steigender SUV-Anteil das Erreichen der schärferen Klimaziele. Andererseits verdienen sie an diesen Fahrzeugen mehr als an herkömmlichen Personenwagen und können so die Entwicklung neuer Technologien und Antriebe finanzieren.

In China, ihrem wichtigsten Markt, steigerten sich die Wolfsburger dank der SUVs. In einem wegen des Handelsstreits mit den USA insgesamt rückläufigen Markt legte die Marke mit dem VW-Logo im vergangenen Monat zwei Prozent zu und baute so ihren Marktanteil weiter aus. Der SUV-Anteil erhöhte sich dort sogar auf knapp 28,8 Prozent von 13,9 Prozent im Vorjahresmonat. Auch in den USA und Südamerika legte VW zu. In Europa schrumpften die Auslieferungen dagegen. Besonders groß war der Rückgang (minus 11,9 Prozent) auf dem Heimatmarkt Deutschland. Dort hatte VW vor der Einführung der neuen Abgasmessregeln WLTP im vergangenen Jahr besonders viele Fahrzeuge in den Markt gedrückt und den Absatz damit aufgebläht. Weltweit sanken die Auslieferungen von VW in den ersten sieben Monaten um 3,8 Prozent auf rund 3,5 Millionen Fahrzeuge.