Der zweitgrößte US-Autobauer berief am Freitag Jim Farley zum Chief Operating Officer. Damit wird der 57-Jährige für alle globalen Märkte, das Automobilgeschäft und die Themen neue Mobilität und autonomes Fahren zuständig sein. Er gilt zugleich als potenzieller Nachfolger für Konzernchef Jim Hackett, der 2017 angetreten war, um den Konzern umzubauen. Farleys Ernennung erfolgte nur drei Tage, nachdem Ford mit einer enttäuschenden Gewinnprognose die Anleger verschreckt hatte. Die Aktie von Ford war daraufhin an der Wall Street unter die Räder gekommen.

Farleys Beförderung mit Wirkung zum 1. März ist Teil eines größeren Stühlerückens bei Ford. So soll der Präsident der Automotive-Sparte, Joe Henrichs, in den Ruhestand gehen. Er hatte bisher als einer der Favoriten für Hacketts Nachfolge gegolten. Henrichs war zuletzt intern wegen Fehlern bei Markteinführung des wichtigen SUV Explorer und steigenden Garantiekosten unter Druck geraten.

Farley war lange für das Europageschäft von Ford zuständig, bevor er in die Konzernzentrale nach Dearborn wechselte. Dort war er zuletzt für neue Geschäftsfelder, Technologien und die Strategie zuständig. Hackett erklärte: "Jim Farley ist die richtige Person, um diese wichtige neue Rolle zu übernehmen." Seine Leidenschaft für das Autogeschäft und sein intensiver Drang nach Ergebnissen seien bekannt. Er habe sich als Manager empfohlen, "der mit Fantasie und Weitsicht dazu beiträgt, Ford in die Zukunft zu führen".

Ford hatte am Dienstag (Ortszeit) für das erste Quartal einen Rückgang des Betriebsergebnisses um mehr als eine Milliarde Dollar in Aussicht gestellt, weil eine Kombination aus geringeren Fahrzeugvolumina, höheren Investitionen in die neue Mobilität und der Nachfrageeinbruch in China zu Buche schlagen. Zugleich wurde klar, dass der Restrukturierungsplan, mit dem Hackett vor drei Jahren angetreten ist, noch lange nicht abgeschlossen ist. Ford hatte im vergangenen Jahr seine Allianz mit Volkswagen auf Elektroautos ausgeweitet.