ZÜRICH (dpa-AFX) - Ein von US-Handelsminister Wilbur Ross in Aussicht gestellter Ausweg aus der Zolldebatte für Autoeinfuhren ist nach Einschätzung der Schweizer Bank UBS positiv für die Stimmung im Autosektor. Dass Ross Strafzölle in einem Bloomberg-Interview als vermeidbar bezeichnet habe, sei zwar noch lange kein klares Signal für die Entscheidung der US-Regierung, aber ein Anzeichen für einen möglichen Ausweg, schrieb Analyst Patrick Hummel am Montag in einer Studie.

Wie Hummel vorrechnete, wären deutsche Hersteller von einem US-Zoll auf importierte Fahrzeuge am stärksten betroffen. Bei einer Sonderabgabe im Größenbereich von 25 Prozent schätzt er das Risiko bei den hiesigen Autobauern auf 10 bis 15 Prozent des Gewinns je Aktie. Besonders stark dürfte dies auf das Luxussegment zutreffen, zum Beispiel die Mercedes S-Klasse oder den Porsche 911. Die Stückzahlen solcher Modelle seien auch nicht groß genug, um drohende Zölle mit einer lokalisierten Produktion in den USA zu umgehen.

Seiner Einschätzung nach haben die Branchenaktien nach ihrer zuletzt guten Kursentwicklung ein positives Ergebnis im Zollkonflikt mit der weltweiten Autoindustrie bereits eingepreist. Dies berge die Gefahr, dass ein Scheitern der Gespräche die Stimmung erheblich belasten würde.

Seine Favoriten in der Branche sind derzeit die mit "Buy" bewerteten Volkswagen-Vorzugsaktien (VW) sowie einige Zulieferer wie etwa der Reifenhersteller Michelin oder der Lichtspezialist Hella. Die mit "Sell" eingeschätzten Schaeffler-Papiere zählt er dagegen zu den von ihm am wenigsten bevorzugten Sektorwerten.

Mit der Einstufung "Buy" geht die UBS davon aus, dass die Gesamtrendite der Aktie (Kursgewinn plus Dividende) auf Sicht von zwölf Monaten um mindestens sechs Prozent über der von der UBS erwarteten Marktrendite liegt. Das Votum "Sell" lässst umgekehrt eine Gesamtrendite um mindestens sechs Prozent unter der Marktrendite erwarten./tih/la/mis

Analysierendes Institut UBS.

Veröffentlichung der Original-Studie: 04.11.2019 / 07:57 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 04.11.2019 / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / GMT