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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die zuletzt spürbare Kauflaune der Anleger bei Volkswagen (VW) ist am Donnerstag von neuen Manipulationsvorwürfen gebremst worden. In einem Gesamtmarkt, der vor dem Zinsentscheid der EZB weiter keine Schwäche zeigte, lagen sie am Vormittag über weite Strecken im Minus. Zuletzt schafften sie es aber knapp mit 0,2 Prozent in die Gewinnzone. Eine optimistische Analystenstudie der britischen Barclays-Bank stand dabei dem Abgabedruck entgegen.

Wie der Rundfunksender SWR berichtete, wurde wohl auch in neuere Diesel-Motoren des Autobauers mit der Abgasnorm Euro 6 eine Software eingebaut, die erkennt, ob das Fahrzeug auf dem Prüfstand ist. Dabei beruft sich der Sender auf vorliegende vertrauliche VW-Dokumente. Ein Konzernsprecher sagte dazu der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass nach aktuellem Stand "nichts Illegales passiert" sei. Einem Händler zufolge ist es sehr schwer, darüber zu urteilen. Er sah in dem Bericht aber einen Stimmungsdämpfer.

Die Rally der vergangenen Wochen, die VW gemeinsam mit dem ganzen Sektor auf ein Hoch seit Juli geführt hatte, fand damit vorerst keine Fortsetzung. Mitte August hatten die Papiere in der Unterstützungszone bei 137 Euro erneut die Umkehr geschafft und bis zum Vortag runde 15 Prozent an Wert gewonnen. Als Treiber der Branchenerholung gelten neben einer allgemein wieder gestiegenen Risikobereitschaft der Anleger auch die Hoffnung auf verbesserte internationale Absatzzahlen.

Womöglich wäre die VW-Aktie am Donnerstag nachhaltiger unter Druck geraten, wenn nicht gleichzeitig eine Analystenstudie etwas Optimismus für den laufenden Branchenumbruch gestreut hätte. Barclays-Analystin Dorothee Cresswell sieht die Wolfsburger beim Trend zur E-Mobilität als den "am besten positionierten" Hersteller in Europa an. Sie dürften in diesem Bereich früher als andere profitabel werden./tih/ag/jha/

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