"Das erreichen wir mit einer Steigerung der Produktivität, der Einführung von IT-Standardsystemen und der Optimierung der Vertriebskosten", sagte der Chef von Volkswagen Financial Services, Lars-Henner Santelmann, am Montag in Frankfurt. Der größte Teil der Einsparungen - 600 Millionen Euro - soll aus niedrigeren IT-Kosten stammen. In Deutschland werde die Mitarbeiterzahl des Absatzfinanzierers bis 2025 um rund 800 auf 5400 sinken, indem offene Stellen nicht wieder besetzt werden. Betriebsbedingte Kündigungen seien ausgeschlossen.

Dank erster Erfolge aus dem Sparprogramm will VW Finanzdienstleistungen das Ergebnis 2019 stabil halten. 2018 steigerte die Finanzsparte trotz der Dieselkrise ihren operativen Gewinn um 6,2 Prozent auf 2,61 Milliarden Euro. "Dieses Ergebnis ist im Wesentlichen getrieben durch Vertragswachstum und wieder geringere Risikokosten", sagte Finanzchef Frank Fiedler. "80 Prozent des Ergebnisses werden außerhalb Deutschlands erreicht." Der Vertragsbestand kletterte um 5,5 Prozent auf fast 20,3 Millionen, Belastungen durch den Werteverfall von Dieselautos gab es entgegen den ursprünglichen Befürchtungen 2018 keine mehr.

Bis 2025 will VW den Bestand an Finanzierungs-, Leasing-, Dienstleistungs- und Versicherungsverträgen um 50 Prozent auf 30 Millionen steigern und sich die Kosten-Ertrags-Quote auf 40 (2018: 49) Prozent verbessern. Einen Schub verspricht sich die Finanzsparte vom Trend zu Elektroautos: In Deutschland würden 80 Prozent dieser Fahrzeuge von der VW-Tochter finanziert, bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor seien es nur 60 Prozent, sagte Santelmann.

Entgegen der ursprünglichen Planungen will die VW Bank vorerst keine eigene Banklizenz in Großbritannien beantragen. "Wir haben das Thema auf Eis gelegt", sagte Santelmann. Trotz des Brexit gehe man davon aus, weiterhin die europäische Banklizenz weiterhin nutzen zu können.

Die VW Bank kümmert sich in Großbritannien ausschließlich um die Händlerfinanzierung. Alle anderen Aktivitäten wie das Leasinggeschäft, die Kundenfinanzierung oder das Versicherungsgeschäft wurden unter das Dach von VW Financial Services umgehängt. Dadurch müssen diese Geschäfte mit weniger teurem Eigenkapital unterlegt werden. "Großbritannien ist ein sehr interessanter Markt", sagte Santelmann. Dort würden extrem viele hochwertige Fahrzeuge verkauft. Man habe für die Entwicklung der Restwerte in Großbritannien gewohnt konservativ Vorsorge getroffen, sagte Fiedler, ohne die Summe zu beziffern.