Dank höherer Verkaufspreise hätten die Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis aber nahezu kompensiert werden können, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Gedämpft wurde die Ergebnisentwicklung auch von höheren Abschreibungen. Ein Firmensprecher sagte, diese würden aufgrund einer höheren Investitionstätigkeit um vier Millionen Euro über dem Vorjahresquartal liegen. Der Betriebsgewinn (Ebit) sank daher um 1,5 Prozent auf 323,8 Millionen Euro. Der Konzern liegt damit leicht unter den Erwartungen von Analysten, die im Schnitt mit einem Ebit von 327 Millionen Euro gerechnet hatten.

Die Kosten für die alle zwölf Jahre notwendige Wartung des Hochofens bezifferte das Unternehmen früheren Angaben zufolge mit rund 180 Millionen Euro. Insgesamt werde der Hochofen aufgrund der im Juni gestarteten Reparatur etwa 100 Tage still stehen.

Die Erlöse stiegen unterstützt von einer anhaltend starken wirtschaftlichen Entwicklung in Europa, China und Nordamerika auf 3,5 Milliarden Euro von 3,3 Milliarden Euro. "So legte insbesondere die Automobilindustrie weiter zu und auch der Öl- und Gassektor hat an Dynamik gewonnen", sagte Konzernchef Wolfgang Eder. Voestalpine beliefert die führenden europäischen Automobilkonzerne mit Blechen und Karosserieteilen, produziert Schienen für Hochgeschwindigkeitszüge oder Pipelinerohre für die Öl- und Gasbranche.

Die von den USA Anfang Juni eingeführten Importzölle auf Stahlprodukte hätten die Österreicher im ersten Quartal kaum zu spüren bekommen. In Europa hätten sich hingegen erste dämpfende Auswirkungen des Brexit-Votums gezeigt. Dank einer niedrigeren Zinsbelastung und einer rückläufigen Steuerquote habe der Gewinn nach Steuern auf 224,4 Millionen Euro nach 218,4 Millionen Euro erhöht werden können.

Für die kommenden Monate rechnet Konzernchef Eder mit einem weiter günstigen wirtschaftlichen Umfeld. Das größte Risiko sieht er in den handelspolitischen Maßnahmen der USA. Für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2018/19 erwartet das Unternehmen weiterhin ein operatives Ergebnis in etwa auf dem Niveau des Vorjahresjahres. Das Ebit erreichte im Vorjahr den Rekordwert von 1,18 Milliarden Euro.