Stahlkonzern Voestalpine senkt nach Gewinneinbruch Prognose
Am 06. November 2019 um 08:40 Uhr
Teilen
LINZ (dpa-AFX) - Dem österreichischen Stahlkonzern Voestalpine machen die schwache Nachfrage aus der Autoindustrie sowie die globalen Handelskonflikte zu schaffen. Nach einem erheblichen Gewinnrückgang im ersten Halbjahr senkte das Unternehmen seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr, wie Voestalpine am Mittwoch in Linz mitteilte. So erwartet der Konzern für 2019/20 (per 30. März) einen Rückgang des operativen Ergebnisses (Ebitda) auf etwa 1,3 Milliarden Euro. Zuvor war das Management um Chef Herbert Eibensteiner von einem Ergebnis in etwa auf dem Vorjahresniveau von rund 1,6 Milliarden Euro ausgegangen.
Im ersten Halbjahr sank der Umsatz um 2 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) brach um fast ein Viertel auf 666 Millionen Euro ein, der Nettogewinn wurde mit 115 Millionen Euro mehr als halbiert. Neben der schwachen Nachfrage insbesondere aus der Autoindustrie belasteten sinkende Stahlpreise und massiv gestiegene Rohstoffkosten. Dazu verschärften sich im Stahlbereich die Bedingungen durch die unverändert hohen Importe nach Europa.
Um die Ergebnisse wieder zu stabilisieren, will das Management sparen. An entsprechenden Programmen werde derzeit "mit Hochdruck" gearbeitet. Thyssenkrupp legt seine Jahreszahlen am 21. November vor./nas/knd/
Voestalpine AG ist einer der größten Stahlproduzent in Europa. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Geschäftsbereiche verteilt:
- Flachstahlprodukte (32,6%): Stähle warm- oder kaltgewalzt, verzinkte Stähle, Bleche, usw.;
- Langstahlprodukte (21%): Schienen, Weichensysteme, Stangen, Rohre ohne Schweißnaht, usw.;
- Spezialstähle (18,9%);
- Komponenten aus Stahl (18,9%);
- sonstige (8,9%).
Der Umsatz verteilt sich auf die Bereiche Automobilindustrie (31,6%), Erdölindustrie (15,4%), Schienenverkehr (10,3%), Bau (10,1%), Bauwesen und Maschinenbau (10%), Haushaltsgeräte (4,4%), Luft-und Raumfahrt (2,2%) und sonstige (16%).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Österreich (7,5%), Europa (54,5%), Nordamerika (17,2%), Asien (6,9%), Südamerika (4,6%) und sonstige (9,3%).