PARIS (dpa-AFX) - Der französische Medienkonzern Vivendi ist im Milliardenpoker um die TV-Rechte für die Übertragung der französischen Erstliga-Spiele leer ausgegangen. Wie die französische Liga am späten Dienstag mitteilte, sicherte sich der spanische Vivendi-Konkurrent Mediapro die Rechte für vier Spielzeiten ab Mitte 2020 für 1,15 Milliarden Euro pro Jahr. Bei der letzten Auktion wurde noch 60 Prozent weniger gezahlt.

Die Vivendi-Pay-TV-Tochter Canal+ überträgt seit 1984 die französischen Spiele und hatte zuletzt auch immer den Großteil der Rechte inne. Die Fußballübertragung ist ein Schwerpunkt in der Programmauswahl des Bezahlsenders und auch ein Grund für viele Kunden, den Sender zu abonnieren. Will Canal+ weiterhin Spiele zeigen, muss der Sender einen Deal mit Mediapro aushandeln.

Vivendi-Aktien gerieten daher gehörig unter Druck und verloren am Mittwoch im frühen Handel über 5 Prozent. Einige Analysten wie Francois Godard von Enders Analysis bezeichneten die bei der Auktion gezahlten Preise als "vollkommen irrational".

Die größten Rechte-Pakete liegen künftig bei Mediapro. Hinter der Firma steht der chinesische Investmentfonds Orient Hontai Capital. Mediapro will nun einen eigenen Sport-Kanal gründen. Auch der katarische Sender BeIn Sports sowie der französische Telekomanbieter Iliad konnten sich einzelne Pakete sichern./she/mne/fba