Pariser Börsenaufsicht ermittelt wegen gefälschter Vinci-Mitteilung
Am 23. November 2016 um 16:23 Uhr
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Paris (awp/sda/reu) - Nach dem Kurssturz des französischen Baukonzerns Vinci wegen einer gefälschten Pressemitteilung ermittelt die Börsenaufsicht AMF. Die Untersuchung drehe sich darum, wer für den Vorfall verantwortlich sei, erklärte die Pariser Behörde am Mittwoch.
Der Markt sei dadurch gravierend gestört worden. Die AMF will ausserdem untersuchen, wer von den Kursturbulenzen profitierte.
Die Aktie des Konzerns verlor am Dienstag zeitweise 18 Prozent ihres Wertes, nachdem die gefälschte Mitteilung aufgetaucht war. Darin hiess es, das Unternehmen müsse seine Zahlen für dieses und vergangenes Jahr revidieren und entlasse den Finanzchef.
VINCI ist weltweit führend in den Bereichen Bau, Konzessionen und damit verbundene Dienstleistungen. Der Nettoumsatz (einschließlich konzerninterner Umsätze) gliedert sich wie folgt nach Tätigkeitsbereichen: - Planung und Bau von Infrastrukturen (44,7%; VINCI Construction): hauptsächlich in den Bereichen Hochbau, Tiefbau und Hydraulik. Darüber hinaus entwickelt der Konzern ein Geschäft im Bereich Bau, Renovierung und Instandhaltung von Verkehrsinfrastrukturen (Straßen, Autobahnen und Schienenwege; Eurovia), in der Produktion von Zuschlagstoffen (Nr. 1 in Frankreich) und im Städtebau; - Planung, Ausführung und Instandhaltung von Energie- und Telekommunikationsinfrastrukturen (36,7%; VINCI Energies und Cobra IS); - Verwaltung von Infrastrukturen im Unterauftrag (16,8%; VINCI Concessions): vor allem Verwaltung von Straßen und Autobahnen (vor allem über Autoroutes du Sud de la France und Cofiroute), Parkplätzen, Flughafenaktivitäten; - Sonstige (1,8%): vor allem Immobilienentwicklung (Wohnimmobilien, Geschäftsimmobilien, verwaltete Wohnungen und Immobiliendienstleistungen). Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Frankreich (43%), Großbritannien (8,6%), Deutschland (7%), Spanien (5%), Europa (13,6%), Nordamerika (7,8%), Mittel- und Südamerika (6,3%), Ozeanien (3,7%), Afrika (2,7%) und Asien und Naher Osten (2,3%).