Zürich (awp) - Das Pharmaunternehmen Vifor Pharma zeigt sich nach einem guten Wachstum im ersten Halbjahr 2019 zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Das gute Wachstum verdankt es vor allem seinen drei wichtigsten Wachstumstreibern. Die Ziele für 2020 wurden zudem bestätigt.

Für die ersten sechs Monate weist das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 913,3 Millionen Franken aus, wie Vifor am Donnerstag mitteilte. Das sind 22,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Wertberichtigungen (EBITDA) stieg um 32,6 Prozent auf 254,6 Millionen Franken. Diese Steigerung ist dem Umsatzwachstum bei gleichzeitiger Kostenkontrolle zu verdanken. Vifor hatte Wachstumsraten von mindestens 11 bis 13 beim Umsatz, respektive 25 Prozent beim EBIDTA versprochen.

Unter dem Strich blieb im Halbjahr aus den fortgeführten Bereichen ein Gewinn von 65,2 Millionen Franken übrig, was 44,8 Prozent unter dem Vorjahreswert lag. Der Rückgang ist den Angaben zufolge vor allem auf aussergewöhnliche Wechselkursgewinne im Vorjahr sowie einen höheren Steueraufwand zurückzuführen.

Wachstum dank Hoffnungsträgern

Auch im aktuellen Berichtszeitraum lieferten die drei Wachstumstreiber von Vifor, die Medikamente Ferinject/Injectafer und Veltassa sowie das Gemeinschaftsunternehmen Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma die massgeblichen Impulse.

So erhöhte das Pharmaunternehmen den Nettoumsatz mit Ferinject/Injectafer um nahezu ein Fünftel auf gut 273 Millionen. Damit liege man im Bereich der eigenen Ziele, hiess es in der Mitteilung. Für das Gesamtjahr peilt das Unternehmen ein Umsatzplus von 20 Prozent an. Impulse hierfür dürfte auch die für die zweite Jahreshälfte erhoffte Markteinführung in Japan bringen.

Mit seinem zweiten Hoffnungsträger, dem Kaliumbinder Veltassa, hat Vifor in den ersten sechs Monaten knapp 63 Millionen Franken umgesetzt. Das ist eine Erhöhung von knapp 70 Prozent. Mittelfristig will Vifor mit dem Präparat Blockbuster-Umsätze von mehr als einer Milliarde erzielen.

Das Gemeinschaftsunternehmen VFMCRP steuerte gut 276 Millionen Franken (+29%) zum Konzernumsatz bei. Hier verweist Vifor in der Mitteilung auf die Partnerschaft mit Akebia für Vadadustat, die ausgebaut wird. Dadurch könne man nun bis zu 60 Prozent aller US-Dialysepatienten erreichen.

Die Markteinführungen und Investitionen in die Vertriebsorganisationen, um das Wachstum von Ferinject und Veltassa weiter zu steigern haben ihre Spuren in den Ausgaben für Marketing und Vertrieb hinterlassen. Sie lagen mit 218,5 Millionen Franken etwas höher als im Vorjahr.

Prognose erhöht

Für 2019 wiederum ist Vifor zuversichtlicher als bislang. Das war von einigen Experten bereits erwartet worden. Neu erwartet das Unternehmen nun ein Umsatzwachstum von mehr als 15 Prozent nach bislang 11 bis 13 Prozent. Der EBITDA soll um 25 bis 30 Prozent zulegen. Hier hatte Vifor zuvor ein Plus von 25 Prozent angepeilt.

Im Rahmen seines "Milestone 2020"-Programms hat sich Vifor zum Ziel gesetzt, einen Umsatz von mehr als 2 Milliarden Franken und einen EBITDA im hohen dreistelligen Millionenbereich zu erzielen. Dieses Ziel hat laut Mitteilung weiterhin Bestand. Dabei hat Vifor sein EBITDA-Ziel auf etwa 700 Millionen Franken konkretisiert.

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