Bülach (awp) - Der Flaschen- und Glasverpackungshersteller Vetropack hat im vergangenen Geschäftsjahr 2017 den Umsatz gesteigert und dabei einen Gewinnsprung gemacht. Der Umsatz legte um 5% auf 631,5 Mio CHF zu, während der Betriebsgewinn (EBIT) gar um 30% auf 64,1 Mio CHF in die Höhe schoss.

Unter dem Strich verdiente das Bülacher Unternehmen einen Reingewinn von 57 Mio CHF. Das ist gut ein Drittel mehr als im Vorjahr, wie Vetropack am Dienstag in einem Communiqué bekannt gab. Man habe im vergangenen Jahr so viele Glasverpackungen verkaufen können wie noch nie: Erstmals wurde mit einem Absatz von 5,07 Milliarden Stück die Marke von 5 Milliarden Glasverpackungen geknackt.

Alle Vetropack-Gesellschaften hätten zum Absatzrekord und zur Umsatzsteigerung beigetragen, hiess es weiter. Dem Schweizer Vetropack-Glaswerk sei es gelungen, in einem wettbewerbsintensiven und schwierigen Inlandmarkt das Volumen zu halten. Es habe aber das Exportvolumen klar ausbauen können.

FORTSCHRITTE IN UKRAINE

Fortschritte gab es auch im Krisenland Ukraine. Dank ersten Zeichen eines wirtschaftlichen Aufschwungs habe das Werk Gostomel in der Nähe von Kiew Absatz und Umsätze deutlich gesteigert. Zusätzlich habe man den Export mehr als verdoppelt, schrieb der Konzern: "Diese positive Entwicklung wie auch die im 2017 überraschend stabile ukrainische Währung Hrivna führten dazu, dass die Nettoerlöse in Schweizer Franken um über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr zunahmen."

In Österreich konnte Vetropack im Inland das Volumen leicht ausbauen und den Export in die benachbarten Länder intensivieren. In Tschechien wurden vermehrt hochwertigere und schwerere Glasverpackungen hergestellt. Diese Verkaufsstrategie habe zu einer Reduktion des Absatzvolumens geführt, aber zu einer klaren Steigerung der Wertschöpfung.

Im slowakischen Glaswerk Nemsova hätten die Massnahmen zur Produktionssteigerung zu mehr Absatz geführt. Und in Kroatien habe man dank einer leichten Konjunkturerholung mehr Absatz und Umsatz gemacht.

WECHSELKURSGEWINNE BEFLÜGELN ERGEBNIS

Zum deutlichen Gewinnanstieg hätten die positive Marktlage, die gesteigerte Produktionskapazität und die stabilen Produktionskosten beigetragen, schrieb Vetropack. 2017 sei nur eine Schmelzwanne repariert worden, nachdem im Vorjahr mehrere einer Reparatur unterzogen worden waren. Zudem hätten Wechselkursgewinne den Reingewinn nach oben getrieben.

Vom Gewinnanstieg sollen nun die Aktionäre profitieren. Der Verwaltungsrat will die Dividende auf 45 CHF je Inhaberaktie (VJ 38,50) erhöhen. Je Namenaktie sollen 9 CHF (VJ 7,70 CHF) ausgeschüttet werden.

Mit den vorgelegten Zahlen hat Vetropack die Erwartungen der Finanzgemeinde klar übertroffen. Analysten hatten im Schnitt einen Umsatz von 610,4 Mio CHF und einen EBIT von 55,6 Mio vorhergesagt. Der Reingewinn wurde auf 48,2 Mio CHF geschätzt. Bei der Dividende hatten die Experten eine Steigerung auf 40,83 CHF je Titel erwartet.

MEHR UMSATZ

Im Ausblick zeigt sich Vetropack verhalten optimistisch. Die positive Marktlage für Verpackungsglas werde auch im laufenden Jahr anhalten. "Konsum und Nachfrage scheinen sich auf einem leicht höheren Niveau zu stabilisieren", hiess es.

Die Gruppe wird alle Kapazitäten voll auslasten können und geht von einer leichten Steigerung des Umsatzes aus. Das operative Ergebnis dürfte indes aufgrund von höheren Kosten für zwei grosse Wannenprojekte auf ähnlicher Höhe wie 2017 bleiben. Der Reingewinn werde dagegen sinken, weil sich die hohen Kursgewinne des letzten Jahres kaum wiederholen dürften, schrieb Vetropack.

jb/cf