Bern (awp/sda) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

ABB: CEO Ulrich Spiesshofer hat mit seinem Unternehmen nach dem Verkauf der Stromnetzsparte Grosses vor. "Beim Einsatz von Maschinenlernen und künstlicher Intelligenz wollen wir Geschichte schreiben", sagte er in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung". ABB sei im Robotergeschäft einmalig aufgestellt. Die Absicht, den Erlös aus dem Verkauf der Stromnetzsparte an die Aktionäre auszuschütten, bezeichnete Spiesshofer als "gegenwärtigen Plan". Er erinnerte an frühere Geschehnisse bei ABB, als ein Aktienrückkauf wegen Übernahmen zurückgestellt wurde. Es sei damals eine "bessere Alternative" aufgetaucht. (NZZ, S. 29 ; siehe auch separate Meldung)

BARRY CALLEBAUT: Die Familie Jacobs und ihre Jacobs-Holding verabschiedet sich nicht vom Schokoladenkonzern Barry Callebaut. "Die Jacobs Holding bleibt Mehrheitsaktionärin", erklärte deren Sprecher gegenüber der "SonntagsZeitung". Er trat damit Befürchtungen von Investoren entgegen, dass sich die Familie zurückziehe - wie sie es vor Jahren beim Personaldienstleister Adecco getan hatte. Die Jacobs Holding hält 50,1 Prozent an Barry Callebaut. (SoZ, S. 38)

VETROPACK: CEO Johan Reiter ist mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden. Der Hersteller von Glasverpackungen hat laut dem Chef seine Ziele erreicht, wie er der "Finanz und Wirtschaft" sagte. So habe seine Firma im zweiten Halbjahr 2018 ähnlich gut abgeschnitten wie im ersten. Für 2019 gab sich Reiter ebenfalls optimistisch. "Die positive Entwicklung für Glasverpackungen dürfte im laufenden Jahr weitergehen." (FuW, S. 8, siehe auch separate Meldung)

SBB: CEO Andreas Meyer hat sich trotz anhaltender Probleme beim neuen Doppelstockzug "FV-Dosto" in einem Interview mit der "Schweiz am Wochenende" gegen strengere Auflagen der Politik bei Beschaffungen ausgesprochen. Das Gesetz sei bereits heute streng und verursache einen grossen Aufwand. Meyer schiebt die Schuld für die Verspätungen und technischen Probleme weiterhin dem Lieferanten in die Schuhe. "Die Gründe für die momentane Situation liegen klar bei Bombardier." Über Strafzahlungen für Bombardier werde "im Moment" nicht gesprochen, meinte er ausserdem. Gleichzeitig hielt Meyer fest: "Der Vertrag, den wir mit Bombardier abgeschlossen haben, ist ein harter Vertrag mit Strafzahlungen, die über das Übliche hinausgehen." (SaW, S. 2+3, siehe auch separate Meldung)

MIGROS/DIGITEC GALAXUS: Der Detailhändler Migros und dessen Online-Tochter Digitec Galaxus rücken noch enger zusammen. Laut der "NZZ am Sonntag" wurde das Sortiment des Online-Warenhauses um 20'000 Produkte aus dem Migros-Universum erweitert, konkret mit Waren aus den Migros-Supermärkten sowie den Fachmärkten Micasa, Melectronics, Do it & Garden, Interio und Sportxx. (NZZaS, S. 23)

MANOR: Die zur Maus-Frères-Gruppe gehörende Warenhauskette Manor, die in der letzten Wochen den Chef ausgewechselt hat, ist 2018 geschrumpft, wie die "NZZ am Sonntag" vermeldete. Demnach gingen die Verkäufe um 2,8 Prozent zurück und kamen in der Grössenordnung von 2,3 bis 2,4 Milliarden Franken zu liegen. Laut einem im Bericht zitierten Firmensprecher hat Manor 2018 gleichwohl profitabel gearbeitet. (NZZaS, S. 24)

CH MEDIA: Das Medienunternehmen CH Media hat laut der "NZZ am Sonntag" die Nachfolge von Markus Gilli als Chef von Tele Züri, Tele Bärn und Tele M1 geregelt. Demnach wird Pascal Scherrer, derzeit Redaktionsleiter von Radio SRF 3, Geschäftsleiter und Oliver Steffen neuer Chefredaktor. (NZZaS, S. 11)

WEF: Das am Dienstag beginnende Weltwirtschaftsforum (WEF) dürfte auch in den kommenden Jahren in Davos stattfinden. WEF-Gründer Klaus Schwab habe sich verpflichtet, mit dem Grossanlass für die kommenden Jahr in Davos zu bleiben, berichtete die "SonntagsZeitung" unter Berufung auf Tourismusdirektor Reto Branschi. "Im Herbst wurde mit dem WEF ein Vertrag für die nächsten drei Jahre mit der Option auf weitere drei Jahre unterzeichnet", wurde Branschi zitiert. Das WEF fand seit der Gründung 1971 mit einer Ausnahme in Davos statt. In der Vergangenheit hatte Klaus Schwab wiederholt mit dem Wegzug des WEF von Davos gedroht. (SoZ, S. 34)

BANKEN: Die Schweizer Banken müssen sich laut einer Recherche der "SonntagsZeitung" auf eine starke Konkurrenz aus dem Ausland gefasst machen. Dass die neuen Anbieter Potenzial haben, zeigt eine beim Vergleichsdiensts Moneyland in Auftrag gegebene Erhebung. Er verglich die Bezahlkarten der ausländischen Anbieter Revolut und Transferwise mit den beliebtesten Schweizer Gratiskreditkarten. Bei deren Smartphone-Apps zieht Moneyland-Experte Ralf Beyeler ein klares Fazit: "Die Apps der ausländischen Anbieter sind den Schweizer Lösungen weit überlegen." (SoZ, S. 37)

HANDELSSTREIT: Der Bundesrat ist wegen des Handelskonflikts beunruhigt. Dieser berge "das Risiko einer schweren Handels- und damit Weltwirtschaftskrise", schrieb die Landesregierung laut der "NZZ am Sonntag" in ihrem neuen Bericht zur Aussenwirtschaftspolitik. Als Gegenmassnahme will der Bundesrat unter anderem das Netz an Freihandelsabkommen erweitern. Konkret werde ein Beitritt zur transpazifischen Handelspartnerschaft "sorgfältig geprüft". Dieser gehören derzeit zwölf Staaten an. Am WEF in Davos möchte der Bundesrat zudem die seit langem angestrebte Erneuerung des Freihandelsabkommens mit Japan lancieren. Hierfür strebt Ueli Maurer ein Treffen mit Japans Premierminister Shinzo Abe an. (NZZaS., S. 8+9)

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