AARHUS (awp international) - Volle Auftragsbücher haben dem dänischen Windkraftanlagenbauer Vestas das umsatzstärkste Quartal der Unternehmensgeschichte beschert. Die Erlöse stiegen zwischen Oktober und Dezember um 38 Prozent auf 4,65 Milliarden Euro an, wie der Konkurrent von Nordex und Siemens Gamesa am Mittwoch in Aarhus mitteilte. Auch das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebit) legte im vierten Quartal deutlich um 36 Prozent auf 404 Millionen Euro zu. Der Kurs der Aktie stieg am Morgen um mehr als zwei Prozent.

Das Jahr lief insgesamt sehr gut für den Konzern trotz Gegenwinds. Der Handelsstreit, Zölle und ein hoher Wettbewerbsdruck machen der Branche das Leben schwer. Der Auftragseingang zog bei den Dänen dennoch im gesamten Jahr 2019 um 30 Prozent auf 13,8 Milliarden Euro an. Damit hatte Vestas zum Jahresende insgesamt Bestellungen für Windkraftanlagen von 16 Milliarden Euro in den Büchern stehen. Inklusive der Serviceaufträge betrug der Auftragsbestand zum Jahresende 34 Milliarden Euro.

Umsatz und operative Marge für das abgelaufene Jahr lagen im Rahmen der Konzernerwartungen, wobei die Ebit-Marge vor Sondereffekten um mehr als einen Prozentpunkt auf 8,3 Prozent abnahm. Das Management begründet das mit höheren Kapazitätskosten. Unterm Strich stand für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Gewinn von 700 Millionen Euro nach 683 Millionen im Vorjahr. Damit steigt der Gewinn wieder, bis zum Niveau von 2016 mit 965 Millionen Euro ist allerdings noch etwas Luft.

Vestas hebt sich schon länger von der grösstenteils schwächelnden Konkurrenz ab. Wettbewerber Siemens Gamesa war schwach in sein Auftaktquartal zwischen Oktober und Dezember gestartet, auch Nordex war im November zuletzt noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht.

Für das laufende Jahr erwartet Vestas einen Umsatz zwischen 14 und 15 Milliarden Euro und damit mindestens rund zwei Milliarden mehr als 2019. Die operative Marge soll zwischen 7 und 9 Prozent liegen und damit im schlechtesten Fall weiter zurückgehen./knd/eas/jha/