Österreichs größter Stromkonzern Verbund hat im ersten Halbjahr aufgrund niedrigerer Preise und einer geringeren Wasserführung seiner Kraftwerke weniger verdient.

Der operative Gewinn (Ebitda) sank um 6,8 Prozent auf 639,0 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn um 8,2 Prozent auf 310,4 Millionen Euro.

Die Spotmarktpreise seien in den ersten sechs Monaten bedingt durch die Auswirkungen der Covid-19-Krise deutlich rückläufig gewesen. Die Terminmarktpreise auf dem Großhandelsmarkt für Strom seien hingegen gestiegen und hätten sich positiv ausgewirkt.

Der für die Ergebnisentwicklung des Unternehmens wichtige Erzeugungskoeffizient der Wasserkraftwerke lag mit 0,95 um fünf Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt und um 16 Prozentpunkte unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Das Ergebnis von Verbund hängt stark von seinen 128 Wasserkraftwerken ab, die an der Donau in Österreich und Bayern liegen. Je mehr Wasser in den Flüssen fließt, desto besser ist die Auslastung der Kraftwerke. Die Erzeugung der Speicherkraftwerke sei hingegen deutlich gestiegen, erklärte der Konzern.

Die Prognose für das Gesamtjahr wurde erneut angepasst. Das Ebitda werde nun zwischen rund 1,15 und 1,25 Milliarden Euro und das Konzernergebnis zwischen rund 510 und 570 Millionen Euro liegen. Zuvor gab der Konzern für den Nettogewinn eine Bandbreite von 470 bis 560 Millionen Euro an. Die geplante Ausschüttungsquote soll 2020 zwischen 40 und 50 Prozent des um Einmaleffekte bereinigten Konzernergebnisses zwischen 500 und 560 Millionen Euro liegen.