Zürich (awp) - Die Aktien des Vakuumventilherstellers VAT reagieren empfindlich auf die am Morgen erfolgte Ankündigung von Kurzarbeit im St. Gallischen Haag. In Marktkreisen hiess es, die Ankündigung komme angesichts der bereits im August kommunizierten Abschwächung im Halbleiterbereich nicht überraschend, zumal auch Konkurrenten ähnliche Aussagen gemacht hätten. Und mit der Abschwächung der Aktie seit Ende August sei auch ein Grossteil der langsameren Entwicklung bereits im Aktienkurs enthalten. Im tagesaktuellen Handel sieht das Bild aber anders aus.

Bis um 09.30 Uhr fallen VAT um 8,6 Prozent auf 98,15 Franken zurück. Gehandelt sind bis anhin rund 180'000 Aktien und damit beinahe ein übliches Tagesvolumen. Der Gesamtmarkt (SPI) steht 0,21 Prozent tiefer.

Die Ankündigung dürfte nicht überraschen, da VAT eine Wachstumsabschwächung im Halbleiterbereich bereits kommuniziert hatte, heisst es in einem Kommentar der Zürcher Kantonalbank. Der Aktienkurs habe nach ähnlichen Aussagen von Konkurrenten auch bereits recht viel eskompiert. VAT zeige aber, dass das Unternehmen bei den Kosten Flexibilität an den Tag legen könne.

Etwas kritischer zeigt sich die Bank Vontobel. Nachdem die Umsatzprognose im August bereits reduziert worden sei, sei die heutige Ankündigung ein Zeichen dafür, dass sich die Schwäche im Halbleitermarkt bis ins vierte Quartal 2018 oder gar auch bis 2019 ausdehnen könnte, schreibt die Bank.

Und ähnlich sieht es Baader Helvea. Die Flaute in der Industrie scheine sich bis ins erste Quartal 2019 hinzuziehen, heisst es hier in einem Kommentar. Das Institut schätzt, dass sich im Quartalsvergleich der Umsatz im dritten und vierten Quartal 2018 gegenüber dem ersten um rund 20 Prozent abschwächen könnte. Zudem sieht es die Möglichkeit, dass VAT die Umsatzprognose zusammen mit dem Bericht zum dritten Quartal weiter zurücknehmen könnte.

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