Muttenz (awp) - Valora ist im Geschäftsjahr 2018 profitabel gewachsen. Neben der Backwerk-Übernahme zahlte sich auch der Fokus auf den Verkauf von Esswaren aus.

Insgesamt stieg der Nettoumsatz der Gruppe um 6 Prozent auf 2,1 Milliarden Franken. "Wir haben praktisch in allen Bereichen zulegen können", fasste Valora-CEO Michael Mueller am Mittwoch vor den Medien zusammen. Der anhaltende Rückgang beim Verkauf von Presseprodukten sei vom Wachstum in anderen Produktekategorien aufgefangen worden.

Backwerk-Übernahme sorgt für Umsatzsprung

Mit der Übernahme der deutschen Selbstbedienungs-Bäckerei "Backwerk" im Herbst 2017 gewann der Bereich "Food Services" innerhalb der Gruppe weiter an Gewicht. Die stärkere Fokussierung auf Nahrungsmittel zahlte sich für Valora auf der Margenseite aus.

Im ersten vollen Geschäftsjahr steuerte Backwerk 67 Millionen Franken zum Gruppenumsatz bei. Aber auch die Laugenbäckerei Ditsch und heimische Formate wie "Brezelkönig" und "Café Spettacolo" haben den Absatz gesteigert und damit zum höheren Spartenumsatz beigetragen.

Weiterhin der grösste Umsatzträger ist bei Valora der kleinflächige Detailhandel in der Schweiz, wo die Umsätze aufgrund der Schliessung von Standorten mit 1,2 Milliarden Franken nahezu konstant blieben. "Auf flächenbereinigter Basis sind wir aber erstmals seit Jahren wieder leicht gewachsen", sagte Finanzchef Tobias Knechtle.

Die Bereinigung des Netzwerkes sei jetzt abgeschlossen und 2019 sollen auch wieder zusätzliche Standorte eröffnet werden. In Deutschland, Österreich und Luxemburg kamen bereits im vergangenen Jahr weitere Detailhandels-Standorte dazu.

Auch unter dem Strich hat Valora ein Plus erzielt. Mit 59 Millionen Franken steigt der Reingewinn 2018 um gute 3 Prozent. Den Aktionären wird die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 12,50 Franken je Aktie vorgeschlagen.

Ausblick zuversichtlich

Im laufenden Jahr will Valora mehr Geld investieren. "Wir rechnen mit Investitionen von 80 bis 100 Millionen Franken", sagte der Finanzchef. Ein Hauptteil davon soll in den Ausbau der Produktionskapazitäten der Laugengrossbäckerei Ditsch in Deutschland und den USA fliessen.

Der Betriebsgewinn EBIT soll im laufenden Jahr auf vergleichbarer Basis um 4 Prozent steigen. Gemäss neuer Rechnungslegung IFRS 16 erwartet Valora einen Betrag zwischen 96 und 104 Millionen, bei einer Marge von rund 5 Prozent.

Am Markt wurden die Zahlen hocherfreut aufgenommen. Die Valora-Aktien schlossen am Mittwoch 4,2 Prozent höher auf 271 Franken. Analysten zeigten sich vor allem vom Ausblick auf die weitere Gewinnentwicklung positiv überrascht.

an/hr