Die US-Staatsanwaltschaft untersuche, ob Valeant Verbindungen zu dem Pharmahändler Philidor verheimlicht habe, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit dem Verfahren vertraute Personen. Möglicherweise seien dadurch Versicherungen betrogen und der Umsatz von Valeant künstlich aufgebläht worden. Weder Valeant noch die Staatsanwaltschaft in New York waren zunächst für Stellungnahmen zu erreichen. Im nachbörslichen Handel brachen die in den USA notierten Valeant-Aktien zwölf Prozent ein.

Dem Zeitungsbericht zufolge konzentrieren sich die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft darauf, ob Philidor falsche Angaben zu den Verbindungen zu Valeant gemacht hat und die Versicherer daher davon ausgegangen sind, dass Philidor neutral war und nicht im Dienst von Valeant stand. Am Ende könnte eine Klage gegen Philidor-Manager und Valeant als Konzern stehen.

Valeant hat seine Verbindung zu Philidor vergangenen Oktober gekappt, nachdem bekannt wurde, dass der Pharmahändler aggressiv vorgegangen ist, um Rückerstattungen der Versicherungen zu erhalten. Hauptsächlich betraf dies Mittel gegen Hautkrankheiten, die den Umsatz von Valeant in die Höhe trieben.

Valeant kämpft bereits mit Imageproblemen nach umstrittenen Preisanhebungen für Medikamente, dem verloren gegangenen Vertrauen von Investoren sowie Versäumnissen bei der Erstellung von Bilanzen. Der US-Kongress und verschiedene US-Behörden wie die Börsenaufsicht SEC haben Ermittlungen aufgenommen.