MEMPHIS (dpa-AFX) - Der US-Paketdienstleister Fedex hat im abgelaufenen Geschäftsjahr weniger verdient als noch ein Jahr zuvor. Der bereinigte Jahresüberschuss für die zwölf Monate bis Ende Mai lag bei 4,1 Milliarden Dollar (3,6 Milliarden Euro) und war damit knapp ein Prozent niedriger als im Vorjahr, wie der Deutsche-Post-Rivale am Dienstagabend in Memphis mitteilte. Allein im vierten Geschäftsquartal fiel der bereinigte Gewinn im Jahresvergleich um 17 Prozent. Zudem sanken die Einnahmen aus dem Frachtgeschäft, während die Kosten für die Paketbeförderung stiegen.

Unter dem Strich verzeichnete Fedex wie erwartet allerdings immense Kosten bei den Betriebsrenten der Mitarbeiter. Für das gesamte Geschäftsjahr belief sich die Belastung auf fast drei Milliarden Dollar. Der tatsächliche Nettogewinn des Konzerns brach durch diesen und andere Sondereffekte um 88 Prozent auf 540 Millionen Dollar ein.

Der Umsatz lag mit 69,7 Milliarden Dollar leicht über dem Wert des Vorjahres. So lief das Jahr für Fedex schlechter als erwartet. Der Paketdienstleister leidet unter den aktuellen Handelskonflikten. Mit Blick auf einen Konjunkturabschwung und einen abflauenden Welthandel hatte Finanzchef Alan Graf seine Prognose für das Gesamtjahr bereits im Winter zweimal hintereinander zusammengestrichen.

Auch der Geschäftsausblick bleibe deshalb negativ beeinflusst, warnte der Manager. Zudem dürfte die Integration von TNT Express nun insgesamt 1,7 Milliarden Dollar kosten - davon 350 Millionen im angelaufenen Geschäftsjahr. Der Aktienkurs des Paketriesen notierte nach Handelsstart am Mittwoch leicht im Plus, nachdem er am Vortag im Minus geschlossen hatte.

Ärger bereitet Fedex auch der Konflikt zwischen der US-Regierung und dem chinesischen Telekom-Riesen Huawei. Fedex lehnt es ab, die vom Handelsministerium gegen chinesische Firmen verhängten Sanktionen durchzusetzen und hat Klage gegen die US-Regierung eingereicht: Es sei "eine unmögliche Last", Millionen von täglichen Lieferungen im Netzwerk auf Herkunft und Inhalt zu prüfen, begründete das Unternehmen am Dienstag die bei einem Bundesbezirksgericht in Washington DC eingereichte Klage./knd/hbr/stw/he