BERLIN (dpa-AFX) - Die große Koalition will Internet-Anbieter, die von Hackern "erbeutete" Daten veröffentlichen, stärker in die Pflicht nehmen. Im Gespräch sei unter anderem die Einführung einer Löschpflicht für die Provider, hieß es am Mittwoch aus Koalitionskreisen. Den Angaben zufolge denkt die Union darüber hinaus auch über härtere Strafen für gewerbsmäßige oder von Banden organisierte Cyberangriffe nach. Strafverschärfend sollte demnach auch gewertet werden, wenn sich ein Angriff gegen wichtige Infrastruktur-Einrichtungen richtet.

Aktuell muss jemand, der sich unbefugt Zugang zu Daten verschafft, die nicht für ihn bestimmt und besonders gesichert sind, mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren rechnen. Das gleiche Strafmaß gilt für Datenhehlerei.

Anfang des Jahres hatte ein großer Datenklau für Aufsehen gesorgt, der neben deutschen Künstlern und Journalisten auch Hunderte von Bundestagsabgeordneten betraf. Als Tatverdächtiger wurde ein Schüler aus Hessen ermittelt./abc/DP/fba