BERLIN (dpa-AFX) - Der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus hat weiter an schwächeren Erlösen zu knabbern. Im dritten Quartal schrumpfte der Umsatz um 3,5 Prozent auf 123,2 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Berlin mitteilte. Im Kabelfernsehgeschäft verliert das Unternehmen Kunden, der Markt sei herausfordernd, hieß es. Mit Internet und Telefonie konnte Tele Columbus aber zulegen. "Wir sind überzeugt, Tele Columbus mit kontinuierlichen Verbesserungen unserer Leistung zurück auf den Wachstumspfad zu führen", sagte Vorstandschef Timm Degenhardt. Die Prognosen bestätigte er.

Das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wuchs um 4,5 Prozent auf 61,2 Millionen Euro. Dafür war aber vor allem die Änderung von Bilanzierungsrichtlinien verantwortlich, ohne diese hätte das Plus nur 1,2 Prozent betragen. Unter dem Strich stand rechnerisch jedoch im dritten Quartal ein auf die Aktionäre entfallender Verlust von knapp 12 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte Tele Columbus rund 5 Millionen Euro Gewinn gemacht.

Zuletzt war die Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet mit 12,3 Prozent bei Tele Columbus eingestiegen. Der Telekommunikationsanbieter und Internetdienstleister United Internet ist mit 29,7 Prozent größter Aktionär. Laut United-Internet-Chef Ralph Dommermuth ist die Beteiligung rein finanzieller Natur, obwohl das Unternehmen mit dem Anbieter Versatel auch ein Glasfasernetz betreibt. Am Markt wird schon länger spekuliert, Dommermuth könnte sich Tele Columbus irgendwann ganz einverleiben wollen.

Die Aktie des Unternehmens ist seit langem auf dem Abwärtspfad. War der Kurs im November 2017 noch über 10 Euro, lag er in diesem Jahr meist deutlich unter 2,50 Euro. Am Freitag legte das Papier zum Handelsstart um 4,4 Prozent zu./men/ssc/jha/