Firmenchef Jean Pierre Mustier machte dafür vor allem das anhaltend niedrige Leitzinsniveau der Europäischen Zentralbank (EZB) verantwortlich. Obwohl er gleichzeitig die Gewinn- und Dividendenziele für dieses Jahr bekräftigte, sackte die Aktie an der Börse in Mailand um rund drei Prozent ab.

Wie die Mutter der deutschen HypoVereinsbank am Mittwoch mitteilte, werden die Erträge 2019 bei 18,7 Milliarden Euro liegen. Bislang hatte sie 19 Milliarden Euro prognostiziert. 2018 hatten die Italiener Einnahmen von 19,7 Milliarden Euro, darin enthalten war allerings noch die vor kurzem verkaufte Beteiligung am Online-Broker FinecoBank.

Dank des Verkaufs verdiente UniCredit im zweiten Quartal 1,8 Milliarden Euro. Das waren zwar 81 Prozent mehr als im selben Zeitraum vor einem Jahr, Analysten hatten aber mit einem noch stärkeren Anstieg gerechnet. An den Gewinnzielen fürs Gesamtjahr ändert das nichts. Mustier geht nach wie vor von einem Nettogewinn von 4,7 Milliarden Euro aus.

Banken in der Euro-Zone leiden seit Jahren unter den ultraniedrigen Leitzinsen. Wenn sie Geld bei der EZB parken, müssen sie dafür sogar eine Gebühr bezahlen. Die Zinserträge der Banken sind deshalb unter Druck. Um dennoch Gewinne zu erzielen drehen sie vor allem an der Kostenschraube. Insidern zufolge will UniCredit weltweit rund 10.000 Arbeitsplätze streichen. Ende des Jahres will Mustier eine neue Strategie vorstellen.