Zürich (awp) - Die Aktien der UBS tendieren am Dienstag im frühen Handel klar höher. Die Grossbank hat die Markterwartungen im zweiten Quartal deutlich übertroffen. Negativ angemerkt wird jedoch, dass das Ergebnis eher geringer Qualität und auch der Ausblick vorsichtiger sei.

UBS gewinnen gegen 9.40 Uhr 1,2 Prozent auf 11,95 Franken, während der SMI mit +0,2 Prozent leicht im Plus steht. Nach einer klar festeren Eröffnung fiel die Grossbanken-Aktie zwischenzeitlich auf bis zu 11,76 Franken wieder ab, zog dann aber schnell wieder an.

Auf Jahressicht stehen die Titel dennoch weiterhin im Minus (-2,3%) und sind damit die schwächsten unter den Blue Chips. Der Gesamtmarkt gemessen am SMI legt seit Anfang Jahr rund 18 Prozent zu. CS gewinnen im gleichen Zeitraum 14 Prozent - mit einem aktuellen Plus von 1,7 Prozent.

Mit Blick auf die UBS zeigt man sich in den ersten Kommentaren erfreut über die positive Ergebnisüberraschung. Die Grossbank hat im zweiten Quartal deutlich mehr verdient als von den Analysten im Vorfeld prognostiziert. Dazu trugen hauptsächlich das Investment Banking und das Corporate Center bei.

Weniger gut und deutlich unter den Erwartungen schnitt dagegen die wichtige Division "Global Wealth Management" ab. Die Analysten begründen dies vor allem mit tieferen Zinserträgen. Die Sparte leide weiter unter dem konstanten Rückgang der Bruttomargen, schreibt Vontobel.

"Der Gesamtertrag von 7,5 Milliarden überraschte sowohl uns als auch den Konsens", kommentiert die ZKB. "Unerwartet positiv" hätten das Investment Banking und das Corporate Center abgeschnitten, die Vermögensverwaltungseinheiten hätten "leicht enttäuscht". So sei das Nettoneugeld in der globalen Vermögensverwaltung negativer ausgefallen als erwartet, obwohl die steuerbedingten US-Abflüsse im Rahmen der Schätzung der Kantonalbank gelegen hätten.

Für die Deutsche Bank ist insbesondere der Zufluss in der Region Asien/Pazifik schwach ausgefallen, EMEA sei dagegen gut gewesen.

Gut aufgenommen wird unisono derweil die leicht gestärkte Kapitalbasis. Morgan Stanley weist zudem darauf hin, dass auch das Geschäft im Heimmarkt Schweiz sowie die Sparte Asset Management besser als erwartet abgeschnitten hätten.

Die Deutsche Bank fasst den Ergebnisausweis mit "starke Überschriften, aber schwächere Details" zusammen. Sie spricht von einem "soliden" Ergebnis, das aber weniger stark ausgefallen sei, als man auf den ersten Blick meinen könnte.

Auch bei der ZKB heisst es eher weniger optimistisch: "Wir sehen keinen Grund, die Aktie trotz negativer Jahresperformance positiver einzuschätzen."

Im Nachgang der Zahlenvorlage senkt zudem CFRA das Kursziel für UBS auf 14 von 15 Franken. Trotz eines wenig aufregenden Ausblicks halte man indes an der "Hold"-Einstufung fest - angesichts der starken Kapitalposition der Bank.

Insgesamt war der Markt von einer zumindest anfänglich positiven Kursreaktion ausgegangen. Inwiefern die gewisse Enttäuschung in der Vermögensverwaltung für reiche Kunden das Sentiment zu trüben vermag, werde sich weisen, hiess es.

ys/gab