Zürich (awp) - Die Aktien der Grossbank UBS können am Mittwoch einen Teil der hohen Vortagesverluste wettmachen. Gewisse Kreise sehen die Aktie nun relativ attraktiv bewertet, liegt die Dividenden-Rendite auf dem aktuellen Kurs doch bei knapp 6 Prozent.

Um 10.45 Uhr gewinnt das UBS-Papier in einem festeren Gesamtmarkt 1,2 Prozent auf 12,375 Franken. Dies, nachdem das Papier am Dienstag bzw. am Tag der Zahlenbekanntgabe 2019 zum Schluss 4,5 Prozent eingebüsst hatte. Die CS-Papiere hingegen büssen 0,4 Prozent auf 13,27 Franken ein, hatten allerdings am Vortag "lediglich" 1,3 Prozent verloren.

Für Enttäuschung bei UBS-Investoren sorgten am Vortag etwa die Senkung der Renditeziele, das Ausbleiben eines konkreten Kostensenkungsprogramms oder die weiterhin eher schleppende Entwicklung im Kerngeschäft Global Wealth Management (GWM). Auch bezüglich Kapitalrückführung (Dividende und Aktienrückkauf) hatten sich gewisse Marktteilnehmer etwas mehr erhofft.

Die Analysten der Schweizer Konkurrentin Credit Suisse sehen nun im Nachgang zu den Zahlen ein Upside-Potential in Bezug auf die Gewinnschätzungen (EPS) und nach dem Kursverlust eine "attraktive Bewertung". Verschiedene positive Trends seien zuwenig beachtet worden, heisst es in einem Kommentar.

Die zuständigen Analysten nennen etwa die positiveren Aussichten für das laufende erste Quartal mit höheren wiederkehrender Gebühren dank dem Rekordstand bei den verwalteten Vermögen; oder den verstärkten Fokus auf profitables Neugeld, eine vielleicht frühere Entscheidung im Frankreich-Fall (bereits im H2 2020) sowie eine günstigere Einschätzung der Auswirkungen aus Basel 4. Die CS-Analysten bewerten die UBS-Aktie mit 'Outperform' und Kursziel 16,00 Franken.

Die Analysten der Royal Bank of Canada schätzen die Untergrenze des neues Renditeziels auf dem CET1-Kapital von 12 bis 15 Prozent zudem als konservativ an. Dies, wenn man schaue, was die UBS - notabene vor den Auswirkungen von Kosteneinsparungen bei der Investment Bank und den neuen Initiativen in der GWM-Sparte - für 2019 geliefert habe (12,4%). Allerdings seien auch nur wenig spezifische Neuigkeiten kommuniziert worden, wie die UBS die 15 Prozent erreichen wolle.

UBS-Konzernchef Sergio Ermotti hatte am Vortag gesagt, dass man die Zahlen mit Stresstests geprüft habe und ziemlich sicher sei, dass die Untergrenze von 12 Prozent auch bei einem schwierigen Umfeld nicht unterschritten werde. Bei "normalen Bedingungen" peile man dagegen eher 15 Prozent an.

uh/rw