Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

JULIUS BÄR: Die Bank Julius Bär will zwar erst im Februar ein Strategie-Update geben. Laut Verwaltungsratspräsident Romeo Lacher sind einige Eckpunkte aber schon fix, wie er in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung" sagte. "Wir sind ein reiner Vermögensverwalter, und daran wird sich nichts ändern", so Lacher. Er betonte ausserdem, dass die Bank weiterwachsen wolle, "aber der Weg dazu wird nicht notwendigerweise nur über Akquisitionen, sondern auch über organisches Wachstum führen". Lacher dementierte ausserdem, dass Julius Bär viele Mitarbeiter an den Konkurrenten Pictet verliere. "Das entspricht nicht der Realität." (NZZ, S. 29; siehe auch separate Meldung)

UBS: Auf der obersten Führungsebene der UBS würde man es laut einer Meldung der "Sonntagszeitung" begrüssen, wenn der Co-Leiter der Vermögensverwaltungssparte, Iqbal Khan, seine Strafanzeige gegen Privatdetektive zurückziehen würde. Die Zeitung berief sich dabei auf Informationen aus "UBS-Verwaltungsratskreisen". Wer genau diese Meinung vertritt, liess der Bericht offen. Eine UBS-Sprecherin erklärte gegenüber AWP: "Der UBS-Verwaltungsrat hat zu diesem Thema keine offizielle Position." (SoZ, S. 37; siehe auch separate Meldung)

SUNRISE/SWISSCOM/SALT: Die 5G-Arbeitsgruppe des Bundes hat ihren für Sommer 2019 versprochenen Bericht noch nicht fertiggestellt, wie die "NZZ am Sonntag" berichtete. Laut einem Insider gebe es nun aber eine Endfassung, welche indes keine Antworten, sondern nur Optionen aufliste. Diese könnten laut dem Zeitungsbericht bereits im November von den zuständigen Kommissionen des Parlaments beraten werden. (NZZaS, S. 32)

SWISS: Der Konzernchef der Fluggesellschaft, Thomas Klühr, hat sich laut dem "Sonntagsblick" in die Klimadebatte eingeschaltet. "Fliegen ist so ein wichtiger Bestandteil unserer Mobilität geworden, der sich nicht einfach verbieten lässt", sagte der Manager gegenüber der Zeitung. Anstatt darüber nachzudenken, wie man das Fliegen verteuern, verhindern und verbieten könne, müsse es das Ziel sein, einen Treibstoff zu entwickeln, der CO2 neutral sei. "Langfristig ist der Einsatz von synthetischem Treibstoff die Lösung für die Luftfahrt." Gleichzeitig sprach sich Klühr für Mindestpreise bei Flugtickets aus: "In der Schweiz sollte es keine zweistelligen Ticketpreise geben. Also keine Flüge unter 100 Franken." (Sonntagsblick)

GESUNDHEITSKOSTEN: Die Gesundheitskosten in der Schweiz könnten laut einer Meldung von "Le Matin Dimanche" um rund 20 Prozent gesenkt werden. Dies würde zirka 16 Milliarden Franken entsprechen. Das Sparpotenzial errechne sich, wenn man ausländische Studien über medizinisch nicht notwendige Eingriffe auf die Schweiz übertragen würde. Die Zahlen existierten für das Inland nicht, aber Experten bezweifeln, dass es für die Schweiz anders ausfallen würde. Zu den unnötigen Behandlungen zählen laut der Zeitung etwa zu viele Antibiotika-Gaben gegen Sinusitis, wiederholte Blutentnahmen in Spitälern oder der Missbrauch von Entzündungshemmern. (Le Matin Dimanche)

LÖHNE: Die Lohnrunde 2020 bringt laut der "NZZ am Sonntag" seit Jahren wieder ein Plus. Erstmals seit 2016 könnten Arbeitnehmer wieder mit einer ansehnlichen Gehaltserhöhung rechnen, hiess es. Die Zeitung beruft sich auf eine Analyse des Portals Lohntendenzen.ch. Demnach steigen die Löhne im kommenden Jahr um durchschnittlich 1,1 Prozent. Abzüglich der von der Schweizerischen Nationalbank SNB erwarteten Teuerung von 0,2 Prozent blieben somit ein Reallohnzuwachs von 0,9 Prozent. Die Unternehmen liessen Mitarbeiter verstärkt am Erfolg der vergangenen Jahre teilhaben, hiess es von dem Portal gegenüber der Zeitung. Von den Branchen schnitten die Informationstechnologie sowie Pharma und Chemie am besten ab. Knausriger seien die Sektoren Gesundheit, das Gastgewerbe und die Erziehung. (NZZaS, S. 27)

WAHLEN I: In der Sonntagspresse ist die Zusammensetzung des Bundesrates nach den eidgenössischen Wahlen mit dem Zugewinn der Öko-Parteien ein grosses Thema. Laut der "NZZ am Sonntag" nähmen die Grünen den FDP-Bundesrat Ignazio Cassis ins Visier. Doch selbst im Falle einer Wiederwahl stünde eine Rochade bei den Departementen an. Cassis solle das Aussendepartement EDA und damit die Hauptverantwortung für die Europapolitik abgeben, hiess es. Kritiker sagten, er habe in Brüssel seine Glaubwürdigkeit verspielt und in Bern das Vertrauen der Sozialpartner verloren. Dafür werde SP-Bundesrat Alain Berset für den Posten im EDA ins Spiel gebracht, denn er habe schon mit einem Wechsel ins Aussendepartement geliebäugelt. (NZZaS, S. 9)

WAHLEN II: SP-Präsident Christian Levrat sagte dem "Sonntagsblick", dass er für eine Aufstockung des Bundesrates auf neun Mitglieder sei. Dies gebe mehr Spielraum, um die grossen Parteien angemessen in der Regierung zu integrieren und kurzfristig das Problem der fehlenden grünen Beteiligung zu lösen. (Sonntagsblick)

WAHLEN III: Alt-Bundesrat und SVP-Stratege Christoph Blocher eilt den Grünen laut der "SonntagsZeitung" zu Hilfe und skizziert, wie die SVP bei der Wahl eines Grünen in den Bundesrat mitmachen könnte. Blocher schlage den Rückzug von je einem SP- und FDP-Bundesrat vor. An ihrer Stelle soll je eine Person von den Grünen und den Grünliberalen in die Regierung einziehen. Dies ergäbe einen Bundesrat mit zwei Sitzen für die SVP und je einem für SP, FDP, Grüne, CVP und Grünliberale. Mit der Blocher-Zauberformel "würde die zahlenmässige Konkordanz einigermassen eingehalten", sagte der SVP-Übervater gegenüber der Zeitung. (SoZ, S. 2+3)

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