FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Anleihemarkt sind die Notierungen am Mittwochmittag etwas von dem im frühen Handel erreichten Niveau zurückgekommen. Der für den deutschen Rentenmarkt richtungsweisende Euro-Bund-Future zog am Mittag um 0,21 Prozent auf 176,97 Punkte an. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei minus 0,78 Prozent. Am Montag hatte sie mit minus 0,91 Prozent ein Rekordtief erreicht. In Italien fiel die Rendite deutlich auf 1,18 Prozent.

Anleihen folgten damit den Stabilisierungsansätzen an den europäischen Aktienmärkten, nachdem Notenbanken und Politik aktiv geworden waren. Am Morgen hatte die Bank of England den Leitzins nach einem Notfalltreffen um 0,50 Prozentpunkte gesenkt.

"Die Zinssenkungen zeigen, dass die Geldpolitik ihre schützende Hand über die Wirtschaft hält", hieß es in einem Kommentar der VP Bank. "Allerdings hilft dies ökonomisch derzeit nur bedingt. Wichtig sind jetzt staatliche Kreditlinien." Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stellte inzwischen Liquiditätshilfen in Aussicht, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Epidemie abzufedern.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird voraussichtlich am Donnerstag nach ihrer regulären Sitzung ihre geldpolitischen Entscheidungen verkünden. Fachleute erwarten in jedem Fall eine geldpolitische Reaktion. Über die konkreten Schritte herrscht aber Uneinigkeit. Die Möglichkeiten reichen von Zinssenkungen über neue Billigkredite für die Banken bis hin zu zusätzlichen Anleihekäufen.

Ein gewisses Interesse könnten die US-Verbraucherpreise am Nachmittag auf sich ziehen. "Der seit Januar sinkende Ölpreis hinterlässt Spuren und rückläufige Benzinpreise werden den Preisauftrieb im Februar vermutlich annähernd zum Erliegen gebracht haben", merkte Volkswirt Ralf Umlauf von der Helaba in einem Kommentar an./mf/jsl/jha/