FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Anleihemarkt haben sich die Notierungen am Mittwochmorgen auf hohem Niveau gehalten. Die leichte Gegenbewegung auf die massiven Kursgewinne vom Montag weitete sich damit nicht zu einer Korrektur aus, was von der weit verbreiteten Verunsicherung zeugt. Der für den deutschen Rentenmarkt richtungsweisende Euro-Bund-Future zog im frühen Geschäft um 0,48 Prozent auf 177,45 Punkte an. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei minus 0,79 Prozent. Am Montag hatte sie mit minus 0,91 Prozent ein Rekordtief erreicht.

"Eine echte Beruhigung der Gemüter kann man nicht konstatieren," schrieb Volkswirt Ralf Umlauf von der Helaba in einem Kommentar. "Weiterhin dominiert das Thema COVID-19. Erste Maßnahmen sind beschlossen, fraglich ist aber, ob dies ausreichend Unterstützung für betroffene Branchen und Unternehmen liefern kann." Am Morgen hatte die Bank of England den Leitzins nach einem Notfalltreffen überraschend um 0,50 Prozentpunkte gesenkt.

Damit rückt die Europäische Zentralbank (EZB) in den Blick. Die Notenbank dürfte am Donnerstag nach ihrer regulären Sitzung ihre geldpolitischen Entscheidungen verkünden. Fachleute erwarten in jedem Fall eine geldpolitische Reaktion. Über die konkreten Schritte herrscht aber Uneinigkeit. Die Möglichkeiten reichen von Zinssenkungen über neue Billigkredite für die Banken bis hin zu zusätzlichen Anleihekäufen.

Ein gewisses Interesse könnten die US-Verbraucherpreise am Nachmittag auf sich ziehen. "Der seit Januar sinkende Ölpreis hinterlässt Spuren und rückläufige Benzinpreise werden den Preisauftrieb im Februar vermutlich annähernd zum Erliegen gebracht haben", erklärte Umlauf./mf/jsl/jha/