FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Freitag nach schwachen deutschen Handelsdaten gestiegen. Der für den deutschen Anleihemarkt richtungweisende Euro-Bund-Future legte am Morgen um 0,10 Prozent auf 174,14 Punkte zu. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe sank auf minus 0,563 Prozent. Besonders deutlich gaben die Renditen in Italien nach.

Sehr schwache Außenhandelsdaten aus Deutschland stützten die als sicher geltenden Staatsanleihen. Die deutschen Ausfuhren sind im März belastet durch die Corona-Krise deutlich stärker eingebrochen als erwartet. Die Exporte sind im Monatsvergleich um 11,8 Prozent gesunken. Dies ist der stärkste monatliche Rückgang seit Beginn der Erhebung im August 1990.

Die Entspannung im Konflikt zwischen den USA und China belastete die Anleihen zunächst nicht. Trotz zunehmender Spannungen und gegenseitiger Anschuldigungen wegen der Coronavirus-Pandemie wollen China und die USA an ihrem Handelsdeal festhalten. Das vereinbarten der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin mit dem chinesischen Vize-Premier Liu He in einem Telefonat. Ein erneutes Aufflammen des Handelskonfliktes hätte die Weltwirtschaft belasten können.

In den USA steht dann am Nachmittag der monatliche US-Arbeitsmarktbericht auf dem Kalender. Ökonomen erwarten im April einen Rückgang der Beschäftigtenzahl von 22 Millionen. Bei der Arbeitslosenquote wird ein kräftiger Anstieg auf über 16 Prozent erwartet./jsl/ssc/jha