Thalwil (awp) - Der Halbleiterhersteller U-blox tätigt mit dem Kauf der SIMCom Technology Group und deren Produktlinie im Machine-to-Machine-Geschäft (M2M) die bisher grösste Akquisition der Unternehmensgeschichte. Der Zukauf wird auf breiter Front als strategisch sinnvoll angesehen. Bei einem Übernahmepreis von 52,5 Mio USD in bar sehen Analysten die Übernahme grundsätzlich positiv. Entsprechend positiv reagiert die Börse.

Im frühen Handel gewinnen die U-blox gegen 10.00 Uhr rund 3,6% auf 170,60 CHF, derweil der breite Markt, gemessen am SPI, 0,71% einbüsst.

Baader schreibt in einem ersten Kommentar, dass die Akquisition zwar ein starker strategischer Zug zum richtigen Zeitpunkt ist, die Bewertung des Zukaufs aber in hohem Masse von der Profitabilität von SIMCom abhänge. Der "relativ" geringe Kaufpreis reflektiere die operative Gewinnmarge von SIMCom, die lediglich im mittleren bis hohen einstelligen Bereich liege. Trotzdem sieht Baader den Zukauf im M2M-Segment grundsätzlich positiv und aufgrund der entstehenden Synergien belässt die Bank ihr Rating bei "Halten" und das Kursziel auf 215 CHF.

Die ZKB bewertet den Kauf des Mobilfunkmodulgeschäfts vorwiegend aufgrund des erwarteten Marktanteils von rund 30% (u-blox 8%, SIMCom 22%) "auf den ersten Blick" als günstig. Aufgrund der unveränderten Guidance für 2017 auf EBIT-Stufe inklusive Transaktionskosten, dürfte SIMCom nach Ansicht der ZKB auf EBIT-Stufe "allerdings ein Ergebnis nur leicht über Breakeven erzielen", so die Bank. Was den Discount weitgehend erkläre.

Der Zukauf dürfte laut U-blox den Umsatz im laufenden Jahr um rund 75 Mio USD steigern, wodurch sich der Gesamtumsatz im Rahmen von 0,5 Mrd USD bewege. Das Unternehmen erwartet aber einen unveränderten Gewinn (EBIT) im Bereich von 60 bis 65 Mio CHF inklusive Integrationskosten. Dies würde bedeuten, dass der Umsatzzuwachs durch Integrationskosten im Wesentlichen egalisiert wird.

sta/ra