STUTTGART (dpa-AFX) - Nur das Wetter muss noch mitspielen. Ansonsten sind die Veranstalter der Reisemesse Caravan Motor Touristik (CMT - 16. bis 24. Januar) optimistisch. Die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen, wie Studien zeigen.

"Die Trends aus dem letzten Jahr sind auch die Trends für dieses Jahr", sagt Prof. Martin Lohmann vom Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Kiel. Genaue Zahlen über die Reiseausgaben der Deutschen liegen noch nicht vor. Im vergangenen Jahr dürften die Urlauber aber erneut mehr für den Urlaub ausgegeben haben, so Lohmann. Das dürfte angesichts der positiven Konsumstimmung auch in diesem Jahr der Fall sein.

Weder die weltweiten Krisen noch der hohe Dollar-Kurs halten die Deutschen ab, in die Ferne zu schweifen, wie die ersten Daten des Deutschen Reise-Verbands für 2015 im November zeigten. Der Umsatz der Reiseveranstalter kletterte ersten Hochrechnungen zufolge im Tourismusjahr 2014/15 (bis Ende Oktober) auf 27 Milliarden Euro. Am stärksten legten Fernziele zu, die einen Anteil von etwa acht Prozent am gesamten Reiseumsatz haben. Der Deutsche Reise-Verband gibt zwar noch keine Prognose für das kommende Jahr. Daran, dass die Mittelmeerländer zu den gefragtesten Zielen in den Sommermonaten gehören, dürfte sich allerdings nichts ändern.

Eine besondere Nachfrage verbuchten die deutschen Reiseveranstalter bei Urlauben in Portugal und der Türkei. Auch Ägypten erholte sich etwas weiter. Nur Tunesien verbuchte nach den Anschlägen auf das Bardo-Museum in Tunis und auf ein Strandhotel in Sousse deutliche Einbrüche. Griechenland erreichte sein Rekordniveau von 2014.

Wie in den vergangenen Jahren rechnen die Veranstalter der CMT deshalb mit mehr als 220 000 Besuchern. Die neun Hallen der Messe Stuttgart sind ausgebucht - 850 Wohnmobile und Caravans werden wieder ausgestellt. Wie viele Gäste tatsächlich kommen, hängt nach Angaben eines Messesprechers von der Witterung ab. Die Besucherrekorde der vergangenen Jahre - als strömten mehr als 240 000 Menschen auf das Gelände strömten - dürften nur ohne Schnee und Eis erreicht werden.

Die Schweiz ist ein Partnerland der Reisemesse. Die Entscheidung fiel schon vor der Franken-Aufwertung, die vor genau einem Jahr die CMT als Thema beherrschte. Die teurere Währung zeigte Wirkung: Die Hotelübernachtungen aus Deutschland waren nach Daten von Schweiz Tourismus Oktober deutlich zurückgegangen. In ähnlichem Ausmaß blieben auch die Übernachtungsgäste aus dem Euroraum aus. Die Übernachtungszahlen von internationalen Gästen blieben stabil.

Henna-Malerei, Handlesen und Handwerk gibt es am Stand von India Tourism - das zweite Partnerland der CMT. Die Negativschlagzeilen über Vergewaltigungen waren auch am Tourismus nicht ganz spurlos vorbeigegangen. Nach leichten Dämpfern in den Vorjahren hatten die Ankünfte 2014 aber wieder um 10,2 Prozent auf 7,7 Millionen Besucher zugelegt. Aus Deutschland reisten mit 239 106 Touristen allerdings weniger in das Land.

Liebstes Reiseziel der Deutschen ist und bleibt aber das eigene Land, sagt Prof Lohmann. Daran dürfte sich auch 2016 nichts ändern./ang/DP/zb