LONDON (dpa-AFX) - Enttäuschende Geschäftszahlen und die Streichung der Dividende haben Thomas Cook am Dienstag abstürzen lassen. Am späten Vormittag lagen die Aktien des britischen Reiseveranstalters rund 22 Prozent im Minus bei 37,92 Pence.

Die in London notierten Anteilsscheine von Konkurrent Tui büßten im Sog dieser Entwicklung 3,4 Prozent ein und waren damit einer der schwächsten Werte im Leitindex FTSE 100. Entsprechend war der Branchenindex der Reise- und Freizeitunternehmen mit minus 0,62 Prozent einer der größten Verlierer im marktbreiten Stoxx Europe 600.

Thomas Cook berichtete für das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr 2017/18 einen auf 250 Millionen Pfund gesunkenen Vorsteuergewinn. Das sind 30 Millionen Pfund weniger als Ende September angekündigt. Dabei hatte der Reisekonzern zuvor bereits zweimal die Erwartungen für das Geschäftsjahr zusammen gestrichen. Zudem zahlt Thomas Cook keine Dividende. Das heiße Wetter in Mitteleuropa und ein Preiskampf im Last-Minute-Bereich vermasselten den Briten das Geschäft.

Die Reiseveranstalter und Fluggesellschaften hätten auch wegen des Ölpreisanstiegs im Sommer ein schwieriges Jahr hinter sich, schrieb Analyst Michael Hewson von CMC Markets UK. Bei Thomas Cook gingen die Leiden der Anteilseigner weiter, nachdem die Aktie schon im bisherigen Jahresverlauf um 60 Prozent eingebrochen sei. Die Streichung der Dividende dürfte für sie angesichts der Aktienkursentwicklung noch das kleinste Problem sein. Seit Jahresbeginn steht bei Thomas Cook aktuell ein Minus von fast 70 Prozent zu Buche.

Der Reiseveranstalter habe stärker als erwartet unter Preisnachlässen gelitten, heißt es in einer ersten Einschätzung der Schweizer Bank UBS. Zwar habe sich das firmeneigene Fluggeschäft überraschend gut entwickelt. Doch in der ersten Hälfte 2019 rechnet Analyst Cristian Nedelcu in diesem Bereich ebenfalls mit einem Rückgang./gl/la/fba