Blue Chips stehen bei Anlegern hoch im Kurs. Doch auch Nebenwerte haben ihren Reiz. Für Spezialisten geht es dann noch eine Nummer exklusiver. Hohe Risiken, hohe Chancen – auf diese kurze Formel lassen sich Engagements in „kleine“ Papiere aus dem In- und Ausland bringen.

Wo kann der deutsche Anleger im Ausland solche Aktien handeln? Hier gibt es Handelsplätze:

Kanada: Toronto Stock Exchange, TSX Venture Exchange tsx.com

Australien: Australien Securities Exchange: www.asx.com.au

USA: OTC-Märkte (Over-The-Counter): www.otcmarkets.com

Der OTC Markt ist in drei Segmente eingeteilt: OTCQX, OTCQB, Pink Sheets. Die Einordnung ins entsprechende Segment erfolgt nach Erfüllung der Zulassungsbedingungen durch die Unternehmen. Das höchste Segment ist OTCQX: dort ist am besten reguliert und beaufsichtigt.

Die Pink Sheets: umgangssprachlich auch manchmal „Wildwestbörse“ genannt. Um hier gelistet zu sein bedarf es wenig. Deshalb werden dort auch Aktien gehandelt, die als sehr riskant bewertet werden können. Wer hier mitmacht, der sollte vorzugsweise genau informiert sein bzw. über entsprechende Erfahrungen verfügen.

Im Feld „Quote“ das Kürzel der Aktie oder den Unternehmensnamen eingeben um zur gesuchten Aktie zu gelangen. Dort sind Kurse, Taxen und weitere Informationen auffindbar. Symbole sollten beachtet werden wie das rote Stopp-Schild oder den schwarzen Totenkopf, der auf den grauen Markt hinweist.

Deutschland: der Entry Standard wurde abgeschafft. Es gibt seit März 2017 das Börsensegment (KMU) „Scale“, wodurch kleineren und mittleren Unternehmen der Zugang zum Kapitalmarkt über den Finanzplatz Frankfurt ermöglicht wird. Allerdings müssen bestimmte Anforderungen erfüllt sein, z.B. hinsichtlich Marktkapitalisierung und Kennzahlen. Mehr zu Scale im Beitrag „Scale: Alter Wein in neuen Schläuchen?“.
www.boerse-frankfurt.de/aktien/scale

Umschauen können sich Anleger auch bei Ihrer Bank und beispielsweise bei Lang & Schwarz www.ls-d.de und der Valora Effektenhandel AG veh.de. Dort sind auch Papiere erhältlich, für die es keinen regulären Börsenhandel (mehr) gibt.

Zum Schutz von Investoren (Gelder), aus Transparenzgründen und anderen Notwendigkeiten oder Beweggründen haben sich offenbar Vorschriften und Regularien geändert in den letzten Jahren. Börse und „Börse“: alleine schon bei der Definierung könnten bei Marktteilnehmern verschiedene Vorstellungen in den Sinn kommen. Dennoch: die Möglichkeit, einen Handelsplatz verfügbar zu haben auf der großen weiten Welt für den Handel seiner Aktien, damit ist ein Anleger deutlich besser dran als gar keine Handelsmöglichkeit zu haben. Auch Unternehmen, die in früheren Zeiten mal gut dastanden, können letztendlich mit ihren Aktien in den Pinkies landen.

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Bildquelle: Pixabay / AhmadArdity