US-Bundesbezirksrichter Brian Morris erklärte in Montana, die Umweltanalyse des zuständigen Außenministeriums in Washington sei nicht gründlich genug erfolgt. Präsident Donald Trump nannte die Entscheidung am Freitag "eine Schande" und warf dem Richter vor, eine politische Entscheidung getroffen zu haben. Die Umweltorganisation Sierra Club begrüßte sie dagegen. Der kanadische Pipelinebetreiber TransCanada erklärte, man halte an dem Projekt fest. Die Aktien des Konzerns fielen in Toronto im Verlauf zwei Prozent.

Seit mehr als einem Jahrzehnt streiten die Öl-Industrie, die zuständigen Regierungen, Umweltgruppen, Rancher und Vertreter der Ureinwohner über das acht Milliarden Dollar teuere Projekt. Die 1900 Kilometer lange Leitung soll die Öl-Gebiete in Alberta mit Steele City im US-Bundesstaat Nebraska verbinden. Von dort soll das teerartige kanadische Öl verarbeitet und über bestehende Leitungen an die US-Ost- und -Golfküste weitergeleitet werden. Der frühere US-Präsident Barack Obama hatte das Projekt 2015 gestoppt und dies mit den erwarteten Folgen für die Umwelt begründet. Sein Nachfolger Trump erteilte kurz nach Amtsantritt 2017 wiederum eine Erlaubnis für den Bau. Dagegen hatten mehrere Umweltgruppen geklagt.