PARIS (awp international) - Der unter niedrigen Öl- und Gaspreisen leidende französische Ölkonzern Total SA hat die Gewinnerwartungen von Analysten im dritten Geschäftsquartal dank Einsparungen und einer höheren Produktion übertroffen. Im Zeitraum Juli bis September ging der um Sondereffekte bereinigten Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Viertel auf 3,02 Milliarden US-Dollar zurück, wie der Konzern am Mittwoch in Paris mitteilte. Analysten hatten allerdings mit einem noch grösseren Rückgang gerechnet. An der Börse legte die Aktie im frühen Handel knapp ein Prozent zu.

"Der Konzern erzielt weiterhin solide Ergebnisse", erklärte Konzernchef Patrick Pouyanne in einer Mitteilung. Man sei auf gutem Weg, in diesem Jahr Aktien im Wert von 1,75 Milliarden US-Dollar zurückzukaufen. Der Konzern will neben Einsparungen - die sich in diesem Jahr auf mehr als eine halbe Milliarde Dollar belaufen sollen - auch mithilfe von Anteilsverkäufen wieder in die Spur kommen. Zuletzt hiess es, dass dem Konzern im laufenden und kommenden Jahr fünf Milliarden Euro durch Veräusserungen zufliessen sollen. Der überwiegende Teil davon soll zum Bereich der Exploration und Produktion gehören, dazu zählen auch Felder mit hohen technischen Kosten wie etwa die kürzlich verkauften Nordsee-Felder.

Gleichzeitig arbeitet Total mithilfe neuer Projekte etwa in Grossbritannien, Norwegen und Brasilien an der Steigerung seiner Produktion. So konnte der Output von Öl und Gas gegenüber dem Vorjahr nun bereits um mehr als 8 Prozent angekurbelt werden. Für das gesamte Jahr hat sich Total hier ein Plus von 9 Prozent vorgenommen.

Darüber hinaus will Total künftig mehr an seine Aktionäre ausschütten als zuvor geplant. Die Zwischendividende für das dritte Quartal wurde nun etwa um 6 Prozent auf 68 Euro-Cent gegenüber dem Vorjahr erhöht. Wie bereits bekannt, soll die Dividende in den kommenden Jahren jährlich um fünf bis sechs Prozent steigen, zuvor hatte der Ölkonzern noch einen Zuwachs von drei Prozent auf dem Zettel. Der Zufluss liquider Mittel (Cashflow) des Konzerns soll um mehr als fünf Milliarden US-Dollar bis 2025 zulegen, hiess es weiter. Dabei geht das Unternehmen von einem Ölpreis pro Jahr von 60 US-Dollar je Barrel aus./kro/mne/stk