Gewerkschaftsmitglieder hätten dafür gestimmt, die Produktion in der Anlage Grandpuits südöstlich von Paris zu stoppen, teilte die Gewerkschaft CGT am Montag mit. Einem CGT-Vertreter zufolge wurde auch in einer Petrochemie-Anlage des Konzerns LyondellBasell im Landessüden für einen Ausstand votiert. Schon seit Montagmorgen blockiert die CGT ebenfalls in Südfrankreich eine Raffinerie des Unternehmens Petroineos. Bestreikt wird zudem der wichtige Rohöl-Terminal CIM im Norden, die Produktion läuft aber weiter. Die CGT droht zu Weihnachten mit noch mehr Arbeitsniederlegungen in der Ölindustrie.

Das französische Energieministerium erklärte, die Versorgung der Tankstellen sei sichergestellt. Sämtliche französische Raffinerien produzierten trotz der Ausstände weiter. Sechs von sieben Anlagen lieferten ihre Produkte auch normal aus. Bereits seit zwei Wochen wird das öffentliche Leben in Frankreich durch Streik stark beeinträchtigt. Die maßgeblich von der CGT organisierten Proteste richten sich gegen die Pläne von Präsident Emmanuel Macron, Frankreichs Rentensystem mit seinen mehr als 40 verschiedene Pensionskassen und ihren unterschiedlichen Regelungen zu reformieren.

Die Streiks haben vor allem den Verkehr beeinträchtigt und gerade in Paris für Chaos gesorgt. Am Montag kam es am Gare de Lyon, einem der wichtigsten Hauptstadtbahnhöfe, zu Rangeleien zwischen Demonstranten und der Polizei. Im Fernsehen war zu sehen, wie Bereitschaftspolizisten gegen Demonstranten vorgingen, die Feuerwerkskörper gezündet hatten.