Tonkens Agrar AG: Gute Ernteerträge trotz widriger Witterungsbedingungen, die über dem
Bundesdurchschnitt liegen. Die Preissituation ist aber unverändert schwierig.

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Tonkens Agrar AG: Gute Ernteerträge trotz widriger Witterungsbedingungen,
die über dem Bundesdurchschnitt liegen. Die Preissituation ist aber
unverändert schwierig.

12.10.2016 / 09:51
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  - Bei allen bisher geernteten Fruchtarten wurden gute bis
    durchschnittliche Erträge mit guter Qualität erzielt. Trockener
    September 2016 führte zu einer verzögerten Kartoffelernte.

  - Schlechte europäische bzw. deutsche Ernten stehen, aufgrund global
    reichlicher Versorgung, niedrigen Agrarpreisen gegenüber. Milchmarkt
    derzeit mit Anzeichen einer Erholung, aber fraglich, wann diese auch
    die Erzeugerseite erreicht.

  - Anteil an Eigentumsflächen weiter auf 13,2 % (Vj. 12,3 %) gesteigert.

Sülzetal, den 12. Oktober 2016 - Widrige Witterungsbedingungen
beeinträchtigten auch in der laufenden Erntesaison 2016 das
Pflanzenwachstum und die Erntearbeiten, dennoch gelang es dem Tonkens
Konzern, ein gutes bis durchschnittliches Ertragsniveau mit guten
Qualitäten zu erzielen. Deutschlandweit ergab sich eine ungewöhnlich hohe
Bandbreite an Erntemengen; bei allen Fruchtarten wurden die Vorjahres- und
teilweise sogar die mehrjährigen Durchschnittswerte deutlich verfehlt.
Einem ungewöhnlich milden Winter 2016 folgte ein in vielen Teilen
Deutschlands verregneter Frühsommer, während die Erntezeit im Spätsommer/
Herbst durch eine zu starke Trockenheit gekennzeichnet war. Die Tonkens
Agrar AG brachte bei den bis jetzt abgeschlossenen Ernten dennoch Erträge
sichtlich oberhalb des Bundesdurchschnitts ein. So wurde bei Winterweizen
ein Durchschnittsertrag von 90,5 Dezitonnen je Hektar (dt/ha; Vj. 86,5 dt/
ha) erzielt, der Bundesdurchschnitt lag bei lediglich 76,8 dt/ha. Bei
Winterraps belief sich der durchschnittliche Hektarertrag auf 44 Dezitonnen
(Vj. 44 dt) gegenüber 35,0 dt im Bundesmittel.
Aufgrund mehrjähriger globaler Rekordernten waren und sind die Läger
weltweit jedoch gut gefüllt und es mangelt an den Agrarmärkten daher an
Impulsen für Preisanstiege. Für die deutschen und auch viele europäische
Landwirte ist die derzeitige Situation daher doppelt schwierig: Eigene
schlechte Ernten stehen niedrigen Preisen gegenüber, da das globale Angebot
die Preise bestimmt. Auf dem Milchmarkt zeichnet sich derzeit eine
Entspannung der Lage ab, Marktexperten sprechen von einem Erreichen der
Talsohle. Allerdings muss abgewartet werden, wie nachhaltig die steigenden
Preise auf Verarbeitungsstufe auch die Erzeugerseite erreichen werden. Im
Juli und August 2016 wurden von Molkereien erstmals wieder leicht erhöhte
Preise für konventionell erzeugte Kuhmilch ausgezahlt -  mit im
Bundesdurchschnitt 23,8 Ct/kg lag der Erzeugerpreis im August 2016 aber
noch ganze 4 Cent unter Vorjahresniveau, gegenüber August 2014 betrug der
Abstand sogar 13 Cent. Stützend wirkt sich derzeit das verringerte
Milchaufkommen aus, das begrenzte Angebot lässt die Preise steigen. Der
Tonkens Agrar Konzern verzeichnet erste zaghafte Steigerungen beim
Milchpreis, welche die Molkereien stets erst nach Anlieferung der Milch
festsetzen.


Aufgeteilt auf die wichtigsten Fruchtarten bei einer Gesamtfläche von rund
3.251 ha (Vj. 3.305 ha) zum 30. Juni 2016 ergibt sich bei der Tonkens Agrar
AG das folgendes Bild:

Winterweizen und Gerste
Beim Winterweizen konnte die Tonkens Gruppe mit durchschnittlich 90,5 dt/ha
den Vorjahresertrag von 86,5 dt/ha übertreffen. Bundesweit brachten die
deutschen Landwirte einen unterdurchschnittlichen Ertrag von 76,8 dt/ha
ein, womit nicht nur der Vorjahreswert deutlich, sondern auch das
mehrjährige Mittel unterschritten wurde. Hierbei schwankten die
Ernteergebnisse abhängig von den Standort- und Witterungsbedingungen
regional stark, wobei Sachsen-Anhalt bei der Getreideernte insgesamt zu den
Bundesländern mit den höchsten Erträgen zählte. Mit Blick auf die
Preisentwicklung fehlten den Weizenpreisen zuletzt über Wochen Impulse für
Anstiege, sie bewegten sich auf dem Terminmarkt (Matif in Paris) bei 160
EUR/t, da eine Nachfrage am Markt derzeit kaum besteht. Für die Tonkens
Agrar AG sind die deutschen Kassamarkt-Preise entscheidend, welche sich
aber an den internationalen Terminmärkten orientieren.
Nachdem im Vorjahr bei der Gerstenernte mit 120 dt/ha ein neuer Spitzenwert
erreicht worden war, konnte der Tonkens Konzern in 2016 mit 98 dt/ha einen
sehr guten durchschnittlichen Hektarertrag erzielen. Bundesweit fiel die
Ernte, trotz gestiegener Anbauflächen, mit durchschnittlich 70,8 dt/ha
deutlich geringer aus als in den beiden Jahren zuvor, dieser Wert liegt
jedoch über dem mehrjährigen Mittel.

Winterraps
Beim Winterraps erzielte die Tonkens Agrar AG mit 44 dt/ha eine Erntemenge
auf Vorjahresniveau. Der Bundesdurchschnitt lag bei  35 dt/ha und konnte
damit deutlich übertroffen werden. In Deutschland nahm die Erntemenge beim
Raps insgesamt, trotz ausgedehnter Anbauflächen, um mehr als 7 % auf 4,66
Mio. t ab. Grund hierfür war der verregnete Sommer, der insbesondere in
Norddeutschland den Krankheitsdruck erhöhte und auch den Ölgehalt
verminderte. Der Ölgehalt entsprach bei Tonkens den guten Vorjahreswerten.
Bei der Tonkens Agrar AG wurde Winterraps auf einer Fläche von 339 ha (Vj.
327 ha) angebaut. Global betrachtet sorgen eine verringerte Rapsernte und
eine gute Nachfrage nach Rapsöl derzeit für eine stabile Preislage. Die
geringeren Erntemengen sind größtenteils jedoch der EU zuzurechnen.
Innerhalb der EU würde dies normalerweise zu einem Preisanstieg führen, die
Ölmühlen können aber auf Importe aus Kanada und Australien zurückgreifen.
Bislang gestaltet sich die Preislage beim Raps für die deutschen Landwirte
daher schwierig, die Tonkens Agrar AG ist aktuell mit rund 5 % niedrigeren
Preisen als im Vorjahr konfrontiert.

Kartoffeln und Zwiebeln
Die Kartoffelernte der Tonkens Agrar AG ist zum jetzigen Zeitpunkt noch
nicht abgeschlossen. Aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit und extremen
Hitzeperiode im Spätsommer/Herbst konnte mit der Rodung der Kartoffeln erst
ab Mitte September 2016 begonnen werden. Nach den benötigten Niederschlägen
hatten sich die Rodebedingungen deutlich verbessert. Zuvor erschwerten
harte Böden, Staub und Klutenbildung sowie sehr warme Bodentemperaturen die
Ernte. Für die Einlagerung muss die Kartoffel heruntergekühlt werden. Somit
sind niedrigere Temperaturen beim Roden von Vorteil. Die bislang gerodeten
Kartoffeln weisen eine gute Qualität auf. Über die zu erwartende Erntemenge
kann gegenwärtig noch keine verlässliche Aussage getroffen werden. Die
Anbaufläche auf Konzernebene betrug knapp 607 ha (Vj. 577 ha). Tonkens
setzte in dieser Erntesaison auch auf neue, speziell für die eigene
Veredelung geeignete Kartoffelsorten. Deutschlandweit wird von einer
gegenüber Vorjahr um 1,9 % auf 10,2 Mio. t verringerten Ernte ausgegangen,
welche das mehrjährige Mittel um 5 % verfehlt. Die Anbaufläche erreichte
mit 235.500 ha einen neuen Tiefstand. Die Preisentwicklung bei der freien
Ware ist stabil, aufgrund des knapperen Angebots sind steigende Preise
möglich, nicht zuletzt auch aufgrund witterungsbedingter Einbußen bei
Qualität und Größe der Knollen.
Bei Zwiebeln wurde bundesweit trotz einer ausgedehnten Anbaufläche nur eine
unter Vorjahresniveau liegende Erntemenge von 500.000 t (Vj. 480.000 t)
eingebracht. Für die Tonkens Agrar AG war 2016 ein starkes Zwiebeljahr, der
durchschnittliche Hektarertrag belief sich auf 562 dt.

Mais und Zuckerrüben
Die Maisernte bei der Tonkens Agrar AG ist abgeschlossen, die Erträge
liegen auf einem Durchschnittsniveau der Vorjahre. Entgegen anderer
deutscher Anbaugebiete verzeichnete die Gesellschaft keine Ausfälle durch
den nassen Sommer und den ungewöhnlich trockenen und sehr warmen September
2016. Insgesamt baute die Tonkens-Gruppe Mais auf einer Fläche von 535 ha
(Vj. 633 ha) an. Damit sind ausreichende Bestände für die Futterversorgung
des Milchviehs vorhanden.
Rückläufige Bestände und eine gegenüber Vorjahr aufgrund widriger
Witterungsbedingungen verringerte Weltmaisernte trieben die Maispreise
international an. Eine starke Nachfrage gab es insbesondere an der Börse in
Chicago.
Für den Zuckergehalt der Zuckerrüben war der warme und trockene September
2016 fördernd, nicht aber für die Ertragsmenge. Mit der Ernte der
Zuckerrüben hat die Tonkens Agrar AG bereits begonnen. Die ersten
geschätzten Erntemengen sprechen für einen hohen Naturalertrag. Über den
Zuckergehalt wird erst die Verarbeitung in der Zuckerfabrik Auskunft geben.
Die Lieferung an die Zuckerfabrik ist ab der KW 42 vorgesehen. Bundesweit
wird eine durchschnittliche Ernte erwartet. 2016 ist das letzte Jahr der
Zuckerrübenquote mit festen Preisen - ab 2017 wird es auch auf dem
Zuckermarkt eine freie Marktpreisbildung geben.


Tonkens setzt weiter auf Steigerung des Anteils an Eigentumsflächen
Zum Bilanzstichtag 30. Juni 2016 des abgelaufenen Geschäftsjahres 2015/2016
hat sich die Gesamtfläche des Tonkens Konzerns zwar leicht von 3.299 ha auf
3.241 ha verringert. Dies ist auf ausgelaufene Pachtverträge
zurückzuführen. Dafür investierte die Tonkens Gruppe in weitere
Eigentumsflächen, wodurch sich der Anteil dieser auf 13,2 %, bzw. 429 ha
(Vj. 12,3 %, bzw. 407 ha) erhöhte. Auch zukünftig wird die Gesellschaft
unter geeigneten Bedingungen weitere Flächenkäufe tätigen, um so den Anteil
von Pachtflächen zu verringern und u.a. das Sachanlagevermögen zu stärken.



Über die Tonkens Agrar AG:
Die Tonkens Agrar AG und ihre Tochtergesellschaften sind mit mehreren
Betrieben im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion tätig. Die
Geschäftstätigkeit unterteilt sich dabei in die Bereiche Ackerbau /
Milchproduktion / Lagerung, Vermarktung und Veredelung / Erneuerbare
Energie. Die Tonkens Agrar AG ist in der Herstellung von Agrarprodukten
ausschließlich in Deutschland tätig.

Anstehende Termine:
Ende November 2016  Veröffentlichung Jahresabschluss 2015/2016
Mitte Dezember 2016  Veröffentlichung Geschäftsbericht 2015/2016

Weitere Informationen:
www.tonkens-agrar.de

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Kontakt:                                  Investor Relations:
Tonkens Agrar AG                          UBJ. GmbH
Gerrit Tonkens, Vorstand                  Ingo Janssen
Welsleber Straße 1, 39171 Sülzetal        Kapstadtring 10, 22297 Hamburg
Telefon +49 (0) 39205 41 74 - 10          Telefon +49 (0) 40 6378 5410
Telefax +49 (0) 39205 41 74 - 20          Telefax +49 (0) 40 6378 5423
E-Mail ir@tonkens-agrar.de                E-Mail ir@ubj.de


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   Sprache:        Deutsch                                                 
   Unternehmen:    Tonkens Agrar AG                                        
                   Welsleber Straße 1                                      
                   39171 Sülzetal                                          
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   ISIN:           DE000A1EMHE0                                            
   WKN:            A1EMHE                                                  
   Börsen:         Freiverkehr in Berlin, Hamburg, Stuttgart; Open Market  
                   (Entry Standard) in Frankfurt                           
 
 
   Ende der Mitteilung    DGAP News-Service  
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