FUKUSHIMA (dpa-AFX) - Nach alarmierend hohen Strahlenwerten in der Atomruine Fukushima hat der Leiter der Anlage Entwarnung gegeben. Von Robotern kürzlich in einem der zerstörten Reaktoren gemessene Werte von bis zu 650 Sievert pro Stunde seien ausschließlich innerhalb des Meilers festgestellt worden. Radioaktivität sei nicht in die Umwelt gelangt, erklärte Shunji Uchida am Donnerstag bei einer Besichtigungstour für ausländische Journalisten. Für Fachleute sei dies kein hoher Wert; während des Routinebetriebs eines Reaktors trete viel höhere Strahlung auf.

Der Atombetreiber Tepco hatte in den vergangenen Wochen wiederholt schlangenähnliche Roboter in das Innere des Reaktors 2 geschickt, um den geschmolzenen Brennstäben auf die Spur zu kommen. Wegen der dort extrem hohen Strahlung, bei der ein Mensch innerhalb weniger Minuten sterben würde, gingen die Roboter jedoch kaputt. Uchida versicherte aber, die Atomruine sei sechs Jahre nach dem Super-Gau "stabil".

Am 11. März 2011 hatten ein schweres Erdbeben und ein Tsunami 18 500 Menschen im Nordosten des Landes in den Tod gerissen. In dem dortigen Atomkraftwerk Fukushima Daiichi kam es zu Kernschmelzen. Noch heute können mehr als 70 000 Menschen nicht in ihre früheren Häuser zurück. Als eine der wichtigsten Aufgaben, vor denen Tepco derzeit stehe, sei die Beseitigung von Trümmerteilen aus dem Inneren der Reaktoren, sagte ein Sprecher. Dies sei nötig, um mehr als 1500 abgebrannte Brennstäbe bergen zu können. Im kommenden Jahr soll zunächst mit der Bergung aus dem Reaktor 3 begonnen werden. Im Sommer will Tepco zusammen mit der Regierung über das weitere Vorgehen entscheiden./ln/DP/stb