Das Management habe erklärt, dass man sich auf massive Kurzarbeit vorbereiten müsse, sagte Stahlbetriebsratschef Tekin Nasikkol am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. "Das Volumen und die betroffenen Anlagen können wir im Moment nicht beziffern." Die Produktionsstopps bei den Kunden aus der Automobilindustrie machten sich deutlich bemerkbar. Der Betriebsrat gehe davon aus, dass es wahrscheinlich spätestens ab Mai für drei Monate zu Kurzarbeit kommen werde. "Die genaue Vereinbarung dazu werde ich jetzt in den nächsten Tagen mit dem Arbeitgeber verhandeln."

Bei Thyssenkrupp-Steel Europe sind rund 27.000 Mitarbeiter beschäftigt. Der gesamte Konzern beschäftigt nach den Worten von NRW-IG-Metall-Chef Knut Giesler in Nordrhein-Westfalen rund 40.000 Mitarbeiter, womit er hier fast systemrelevant sei. Giesler und Nasikkol hatte in der Nacht zu Mittwoch mit dem Management vereinbart, dass das Kurzarbeitergeld auf 80 Prozent aufgestockt wird.

"Wir werden an vielen Standorten in den nächsten Wochen in Kurzarbeit gehen müssen", sagte Personalvorstand Oliver Burkhard. Dies betreffe zunächst die produktionsnahen Bereiche, aber auch die Verwaltung. "Wir schauen uns überall gewissenhaft an, wann welche Maßnahmen sinnvoll sind. Auch wenn uns die Arbeit ausgeht, versuchen wir, alle in Arbeit zu halten. Damit wir nach der Krise durchstarten können."